Das samo.fa Projekt geht ins mittlerweile 4. Jahr. Nicht mehr als lokaler Partner vor Ort dabei ist dieses Jahr die Stadt Hoyerswerda mit dem Verein RAA – aber das ist eine Erfolgsgeschichte. Denn die Nachhaltigkeit ist ein Schwerpunkt für die 32 Projektpartner*innen, um auch über das geförderte Projekt hinaus Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte zu unterstützen. Der RAA Hoyerswerda e.V. hat dafür im letzten Jahr eine Grundlage geschaffen: Der Freistaat Sachsen fördert die Arbeit mit Geflüchteten des Vereins weiter. Erfolgreiche samo.fa Veranstaltungsreihen wie monatliche Treffen sollen fortgeführt werden. Ausgebaut werden sollen die Frühstückstreffen mit unterschiedlichen Gruppen, die zukünftige Arbeit mit Geflüchteten und Migrantenorganisationen baut also auf den erfolgreichen samo.fa-Strukturen der letzten Jahre auf. Der Austausch im Netzwerk von samo.fa mit dem RAA Hoyerswerda e.V. wird natürlich auch weitergehen.
Die 2. lokale Konferenz in Hoyerswerda fand unter dem Motto „Integration vor Ort im Dialog: Wie gelingt Alltagsbewältigung und Nachhaltigkeit in Hoyerswerda?“ am Weltflüchtlingstag im Jugendclubhaus „OSSI“ statt. Sie brachte ca. 70 Personen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammen in den Dialog. Neben kommunalen Vertreter*innen wie der Bürgermeister und der Geschäftsführer des AWO Kreisverband Lausitz e.V. , lobte Wilfried Kruse (wissenschaftlicher Begleiter des Projektes samo.fa) die Arbeit der Ehrenamtlichen und die gute Kooperation innerhalb der Stadt. Er betonte zudem über die Besonderheiten einer Kleinstadt wie Hoyerswerda, umgeben von anderen samo.fa-Partnerstädten wie Berlin, München oder Dortmund.
Bemühungen um die Fortführung des Projektes wurden aufgezeigt und die Aktiven kamen ebenfalls zu Wort, als es um das Thema „Rechenschaftslegung“ ging. Neben den samo.fa-Ehrenamtlichen besuchten ca. 30 Geflüchtete (ohne Berücksichtigung der Kinder, für die eine tolle Kinderbetreuung mit Basteln, Filmschauen, Geschichtenvorlesen und Spielen organisiert wurde) sowie Expert*innen aus unterschiedlichsten Bereichen, z.B. DaZ-Lehrerinnen, Kita-Leiterinnen, Mitarbeiterinnen des Landratsamtes, aber auch des Jobcenters und der Arbeitsagentur u.v.m. die Veranstaltung.
Es fanden drei parallele Workshops statt, die sich den Themen „Eintritt ins Erwerbsleben“ und „Informationen für (werdende) Eltern“ widmeten. Nach kurzen, sprachlich einfach aufbereiteten Expert*inneninputs gab es Diskussionen beispielsweise über die Themen Wichtigkeit von Kita, Pflichten in der Schulzeit oder der Stellenwert von Ausbildung, um der gleichberechtigten Teilhabe von Geflüchteten im Alltag Rechnung zu tragen. Um auf die unterschiedlichen Workshops vorzubereiten, hat die Leiterin der pädagogischen Werkstatt aus dem Programm „Ein Quadratkilometer Bildung“ das sächsische Bildungssystem sowie einen mehrsprachigen Stadtplan für Kinder und Eltern allen Teilnehmer*innen vorgestellt. Dieser wurde am Ende der Veranstaltung den Gästen überreicht. 2017 fanden schon einmal mit Einsatz des Stadtplans Projekttage mit Grundschüler*innen zum Thema „Meine Stadt auf einen Blick“ statt, die samo.fa-Ehrenamtliche sowie die Lokalkoordinatorin aktiv mitgestalteten.
In der Pause sowie in der Ankommensphase boten sich verschiedene Möglichkeiten des Austausches: Informationsstände, betreut durch Mitarbeiter*innen des Projektes „samo.fa“, des Bürgerbündnisses „Hoyerswerda hilft mit Herz“, des Ausländeramtes, der Verbraucherzentrale, der RAA, des Projektes „AkzepTANZ“ und ein Tisch mit allgemeinen Informationen haben zum gegenseitigen Austausch und zum Netzwerken angeregt. Der samo.fa-Film konnte ebenso angeschaut werden.