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samo.fa Aktionstag: Gemeinsam hier – Neuss

By 6. December 2016

„Unsichtbare Helfer – sichtbarer Erfolg?!“ Aktive Migranten(organisationen) in der Flüchtlingsarbeit

Der Aktionstag „Gemeinsam hier“ begann in Neuss schon 11 Uhr mit einem Kinderprogramm: Erst wurden Masken gebastelt und dann wurden die Kinder durch das Museum geführt – ebenfalls von Kindern, nämlich von den 14jährigen Anna und Abdul. Das Angebot war kurzweilig und die Kinder hatten großen Spaß. Die Staffel wurde dann an die Erwachsenen weiter gegeben: Zweisprachige Führungen, erst durch das Museum in Deutsch und Arabisch bzw. Kurdisch und dann die Mini-Führung durch die Stadt Neuss von UMAs. Insgesamt 38 Personen haben an den Führungen teilgenommen. Im Gartensaal des Museums war die Fotoausstellung „Angekommen“ zu sehen. Die Ausstellung zeigt Fotos von ehrenamtlich Aktiven und Geflüchteten.

Museumsbesucher, die zufällig vom Aktionstag erfuhren, lobten das Angebot der zweisprachigen Führung: In Neuss führt eine aus Syrien geflüchtete Kunsthistorikerin auf Anfrage mit einer deutschen Kollegin durch das Museum. Auch die unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten gaben sich als Museumsführer die größte Mühe, den TeilnehmerInnen ihre neue Heimat nahe zu bringen. Das anschließende gemeinsame Singen mit dem Chor NICE erfreute sowohl Deutsche als auch Geflüchtete und Migranten aus verschiedenen Migrantenorganisationen. Unter der musikalischen Begleitung des erfahrenen Chorleiters Peter Veiser haben viele Personen im Ideenlabor des Museums teilgenommen. In der Zeit von 13-17 Uhr konnten interessierte BesucherInnen die Infostände von einigen Migrantenorganisationen besuchen, u.a. der Puzzle-Frauen für Toleranz und Dialog, des Tamilischen Kulturvereins, des Alevitischen Gemeindezentrums sowie des Dachverbands Raum der Kulturen Neuss e.V.

Es folgte eine Gesprächsrunde, die unter dem Titel „Unsichtbare Helfer – Sichtbarer Erfolg?!“ die folgenden GesprächsteilnehmerInnen nach ihrer Meinung befragte: Ozan Erdogan (Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Neuss), Pedro Lopez (Rechtsanwalt für Sozialrecht), Stefanie Karst (Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Neuss), Dorota Hegerath (Ehrenamtskoordinatorin der Caritas Sozialdienste des Rhein-Kreises Neuss) sowie Hamdi Berdid (samo.fa-Koordinator für Neuss). Der fachkundigen Diskussion unter der Moderation des erfahrenen Journalisten José Narciandi zu folgen, wurde für die Geflüchteten durch die Übersetzung in arabischer Sprache möglich.

Auf die Gesprächsrunde folgte ein Get-together im Beduinenzelt auf dem Vorplatz des Clemens Sels Museums. Dort gab es ein Buffet mit Fingerfood, das in einem Kochkurs von Geflüchteten vorbereitet wurde: Es gab marokkanischen Minztee, Musik und Gesang mit Zakaria Touba, Hesen Kanjo u.a. Im gemütlichen Ambiente tauschten sich noch einige der Besucher des samo.fa-Aktionstages aus, bevor es zum benachbarten Programmkino „Hitch“ den arabischsprachigen Film „Kaum öffne ich die Augen“ zu sehen gab. Ins Kino kamen viele Geflüchtete. Gegen 23 Uhr war der samo.fa-Aktionstag zu Ende. Es war insgesamt ein abwechslungsreiches, tagfüllendes Programm. Die Veranstaltung hat über 200 Menschen erreicht.

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