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Smart Fit Dortmund: UNITED we stand, DEVIDED we fall!

By 3. March 2017

Durch die laute Musik dringt immer wieder die Frage: „Geht es euch gut?“. Ein Chor antwortet mit einem lauten euphorischen „Jaaaa“. Thierry Monthé motiviert gerade eine Gruppe von 40 Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zum schweißtreibenden Zirkeltraining. Sie strecken alle ihre Arme in die Luft, so als würden sie Gewichte heben und wieder senken. Dabei zählen alle zusammen: einmal auf Deutsch, ein anderes Mal auf Französisch oder auf Englisch. In einer stetig wachsenden Gruppe trainieren Frauen, Kinder und Männer bei Smart Fit absolut selbstverständlich miteinander.

Einen wichtigen Ausgangspunkt hat das Projekt in den erheblichen Differenzen zwischen den Lebensweisen in Deutschland und in den Herkunftsländern Geflüchteter. In Kamerun beispielsweise gilt Übergewicht als Zeichen des Wohlstands. Das Projekt richtet sich damit zwar an Geflüchtete, schließt aber keinen aus. Das Konzept geht auf: Wöchentlich versammeln sich Menschen aus Syrien, Kamerun, Deutschland, Spanien, Russland oder Indien – woher man kommt, spielt keine Rolle. Smart Fit gelingt es so zugleich, die Berührungsängste zwischen Deutschen und Geflüchteten abzubauen „Ich habe noch nie so viel gelacht beim Sport und dabei mit so vielen Menschen aus anderen Ländern trainiert“, sagt eine deutsche Teilnehmerin am Ende der anstrengenden 90 Minuten.

 Bewegung – Ernährung – Vernetzung

Geleitet wird der Kurs von Chanda Pathak und Thierry Monthé. Chanda Pathak kommt aus Indien und lebt seit 2014 in Deutschland. Thierry Monthé ist in Kamerun geboren. Er ist schon seit 2003 in Dortmund. Beide sind Beispiele gelungener Integration: Hauptberuflich arbeiten sie bei GEA Farm Technologies GmbH. Pathak ist Projektmanagerin und Monthé arbeitet im Bereich der Big Data Analyse. Nach Feierabend und am Wochenende geben sie ehrenamtlich Sportkurse und bieten wichtige Hilfestellungen, beispielsweise zu gesunder Ernährung. Ihr gemeinsam konzipiertes Sportprogramm verbindet dabei auch ihre eigenen Kulturen: Nach dem Training mit Thierry folgt Yoga mit Chanda zur Entspannung.

 samo.fa – Stärkung der Aktiven

Smart Fit ist über samo.fa in ein enges Netzwerk von Aktiven eingebunden. Der regelmäßige Austausch heißt, dass man sich gegenseitig unterstützt und berät. Über samo.fa konnten für das Projekt Räume beim Stadtsportbund und im Haus der Vielfalt organisiert werden.„samo.fa war ein wichtiger Türöffner“, betont Armel Djine. Er ist Vorsitzender beim Verein Kamerunischer Ingenieure und Informatiker Ruhrbezirk e.V. (VKII Ruhrbezirk e.V.) und lokaler Koordinator bei samo.fa Dortmund. „Das Gute an samo.fa ist, dass wir mit unserem Verein nicht allein waren, sondern in einen größeren Kontext eingebunden waren“, erzählt Djine weiter.

 Professionalisierung und Qualifizierung

Ein wichtiges Ziel von samo.fa ist es, die Ehrenamtler zu professionalisieren. Chanda Pathak und Thierry Monthé nahmen daher an Schulungen zum Thema „Sozialrecht für Geflüchtete“ und an einem Training zu „interkultureller Kompetenz“ teil. „Die Schulungen sind wichtig, um die Aktiven zu sensibilisieren und mit Hintergrundwissen über Geflüchtete zu versorgen. So wollen wir Missverständnisse vermeiden und ein Verständnis für die Lebensrealität Geflüchteter in Deutschland schaffen“, sagt Armel Djine.

 

ZAHLEN UND FAKTEN

  •  Smart Fit für alle: freitags, 19.00-20.30 Uhr, Haus der Vielfalt, Raum C6 (ohne Anmeldung)
  • Smart Fit – Personal Training: donnerstags von 18.00-21.00 Uhr: Die Programmverantwortlichen entwickeln für jeden einzelnen Teilnehmer ein abgestimmtes Programm von ca. 30 Minuten. (Nur mit Anmeldung)
  • Smart Fit für alle: sonntags, 15.30-17.00 Uhr, Petri-Grundschule, Beurhausstraße 15-17, 44137 Dortmund (ohne Anmeldung)

Weitere Infos gibt es hier.

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