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Kiel: Ehrenamt als Fundament für das Kompetenznetzwerk

By 29. May 2020

Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) ist eine gut vernetzte professionelle Migrant*innenorganisationen (MO) in Kiel und Schleswig-Holstein. Aufgrund ihres vielseitigen Angebots im Bereich Arbeitsmarkt, Bildung, Antidiskriminierungsarbeit und ehrenamtliches Engagement ist sie zentrale Anlaufstelle für Migrant*innen und Geflüchtete unabhängig von Herkunft, Alter, Religion und Geschlechtszugehörigkeit. Seit 2016 ist die TGS-H lokaler Partner von samo.fa in Kiel. So haben sich bis heute viele verschiedene Anknüpfungspunkte ergeben, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen und unterschiedliche Problemlagen und Herausforderungen in der Geflüchtetenarbeit gemeinsam mit den Aktiven anzugehen und erfolgreich zu bearbeiten

Als wichtige migrantische Kooperationspartner*innen von samo.faplus Kiel fungieren die Syrische Gemeinde in Schleswig-Holstein, die Afghanische Gemeinschaft Kiel, die Kurdische Kulturschule, irakische Turkmenen, die jüdische Gemeinde, La Cultura, Zeik. Aus diesen migrantischen Organisationen kommen einige ehrenamtlich Aktive.

Der samo.fa Club bildet ein wichtiges zentrales Element für die Ehrenamtlichen, d.h. ein Netzwerk mit hohem Wiedererkennungswert, großem Vertrauen, Informationen, Unterstützung etc. Darüber hinaus ist die Dialogkonferenz ein wichtiger Knotenpunkt der Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen, d.h. Möglichkeit der Aktiven, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen, Selbstwirksamkeit und Anerkennung durch Zusammenarbeit zu erfahren sowie einer größeren Zielgruppenerreichung.

Grundsätzlich ist samo.fa Kiel als Kompetenznetzwerk angelegt, d.h. Aktive aus verschiedenen MO und Initiativen bringen unterschiedliche Kompetenzen mit, die unabdingbar für die Unterstützung von Geflüchteten sind. Dieses Kompetenznetzwerk kommt insbesondere zur Geltung, wenn es um die Planungen von Aktivitäten und Veranstaltungen geht. Die interkulturelle Perspektive, Sprachkenntnisse, Migrations-/-Fluchterfahrungen etc. sind inzwischen unersetzlich. Andere kommunale Akteur*innen erkennen diese Kompetenz teilweise an, durch Anfragen zu bestimmten Themen bis hinzu gemeinsamen Kooperationsveranstaltungen.

Gleichzeitig bleiben zwei Herausforderungen: Erstens gibt es strukturell bedingte Hürden, die unabhängig vom Thema, Kooperationen erschweren (z.B. Offenheit der Verwaltung; Offenheit anderer Akteur*innen gegenüber der TGS-H, Konkurrenzdenken). Zweitens sind die Ressourcen der Ehrenamtlichen begrenzt. Es wird immer deutlicher, dass mit der Verwirklichung eines Kompetenznetzwerks in der Praxis, viel Zeit der Aktiven in Anspruch genommen wird. Entsprechend hat sich über die Jahre ein “harter Kern” gebildet, der verlässlich aktiv ist und bereit ist, Kompetenzen kontinuierlich und verlässlich einzubringen und zu teilen. Natürlich gibt es auch Aktive, die punktuell unterstützen. Ohne einen stabilen Kern kann aber auch ihre Expertise nicht verarbeitet und weitergeleitet werden. Die Errungenschaft von samo.fa Kiel ist, dass die Inhalte und Aktivitäten des Kompetenznetzwerks immer mehr von den Aktiven geprägt werden und nicht von der Lokalkoordination, d.h. gemeinsame Aktivitäten werden nicht von der Lokalkoordination “von oben” angestoßen, sondern von den Ehrenamtlichen selbst.

Der Film, der samo.fa Kiel über ehrenamtlich Aktive gedreht hat, ist bei facebook anzusehen: https://www.facebook.com/samofakiel/videos/527537571342082/

 

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