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Redaktion samo.fa

Hannover:  Wie gut aus der Corona-Krise rauskommen?

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Wie es gelingen kann, gut und vielleicht sogar gestärkt aus der Corona-Krise herauszukommen, ist das aktuelle Thema in Hannover. Ende Juni konnten sich hierzu erstmals wieder Freund*innen aus den afrikanischen Communities im samo.fa – Kontext persönlich treffen. Richard Sikafouet aus dem Verein Bundesafronews, Nadine Nana Ngantcha, Projektkoordinatorin bei dem Verein Baobab zusammensein e.V. und Séverine Jean, lokale samo.faPlus-Koordinatorin machten Inputs.

Im Gespräch ging es auch um Demokratie in Krisenzeiten: Herausforderungen und Chancen, und Ängste um Existenz und Ausbreitung des Rechtsextremismus.

Auch der samo.fa-Club traf sich, nämlich am 1. Juli, aber als Video-Konferenz: auch hier war zentral, wie man die Folgen der Corona-Krise bewältigen kann, insbesondere auch, welche Herausforderungen dies für die ehrenamtlich Aktiven bedeutet. Zu spüren war, dass alle Lust hatten, wieder etwas gemeinsam zu bewirken und Zugehörigkeit und Verbundenheit zu spüren. Schon eine Woche später wird das nächste Videotreffen folgen.

 

 

Für weitere Informationen zu samo.faPlus in Hannover:

Séverine Jean

severine.jean@miso-netzwerk.de

0511 5307 8853

 

 

Saarbrücken: Resolution gegen Rassismus und Gewalt

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Der Stadtrat von Saarbrücken hat am 30. Juni 2020 eine entsprechende Resolution verabschiedet. Ausgelöst durch den rassistisch motivierten Angriff auf einen Studierenden aus Gabun am 6. Juni 2020 hatte der  Integrationsbeirat diese Resolution eingebracht.

In der Resolution gibt sich der Stadtrat die Aufgabe, zu überprüfen, „mit welchen Maßnahmen sie die Vorbeugung gegen rassistisch motivierte Gewalt in Saarbrücken stärken kann, und ruft dabei zivilgesellschaftliche und institutionelle Partnerinnen und Partner an einen Tisch.“

Näheres auch unter: https://www.saarbruecken.de/rathaus/stadtpolitik/integrationsbeirat

Dies ist nur eine von drei wichtigen Maßnahmen, die den Saarbrücker  Integrationsrat derzeit beschäftigen: neben der aktuellen Rassismusdebatte geht es auch um die Umsetzung des Aktionsprogramm des Integrationsrat und eine inhaltliche Prüfung des Saarbrücker Integrationskonzept.

Im Kern des Aktionsprogramms, das der Vorsitzende Lamine Conté am  30.06.2020 dem Stadtrat vorgestellt hat, steht der Wunsch nach einer veränderten Stadtpolitik, die mehr Beteiligung von Migrant*innenorganisationen und eine aktivere Rolle der migrantischen Bevölkerung Saarbrückens am Stadtgeschehen ermöglicht.

Das Integrationskonzept, das als Grundlage dient für die Integrationspolitik der kommenden Jahre, wird vom Integrationsbeirat als nicht klar und nachprüfbar genug bemängelt. Er schlägt vor, das Konzept durch eine Kommission unter der Führung des Integrationsrat zu modifizieren. An der Kommission sollen sich Migrant*innenorganisationen, Wohlfahrtsverbände, Politik und Verwaltung beteiligen.

Wir wünschen dem Integrationsbeirat und seinem charismatischen Vorsitzenden Lamine Conté am samo.fa-Standort Saarbrücken viel Kraft und Mut!

Es bleibt spannend!

Zu weiteren Aktivitäten der Verbünde im BV NeMO gegen Rassismus.

 

 

 

 

Mülltrennung erklärt auf Arabisch – Ein Kurzfilm zur „Mülltrennung im Wohnquartier von Stadtteil Halle Neustadt“

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Mülltrennung erklärt auf Arabisch ist eine Aktion von samo.faPlus Halle (Saale) zum Schwerpunkt „Quartierarbeit Halle Neustadt“. Ausgangspunkt war, dass das Thema Mülltrennung beim nachbarschaftlichen Wohnen zu Konflikten führen kann und so das Zusammenleben vor Ort erschwert. Entsprechend ging es darum, den Einwohner*innen des Stadtteils Halle Neustadt Wissen über das Thema Umweltschutz und Mülltrennung an die Hand zu geben und sie in die Lage zu versetzen, dieses Wissen weiterzugeben.

Umweltschutz und Mülltrennung ist nicht jede Person in der Stadtgesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Aus Beobachtung von Ehrenamtlichen aus dem Projekt samo.faPlus Halle und auf Anregung einiger Aktiver mit Migrationsgeschichte ist „Mülltrennung im Wohnquartier von Stadtteil Halle Neustadt“ entstanden und produziert worden.

Ein Protagonist meint nach einem Drehtag: „Es hat Spaß gemacht, als das kleine Filmteam, bestehend aus Hauptdarsteller-Kindern, dem Kameramann und der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt kamen und die Kinder mehrere Szenen wiederholen mussten. Das Team war da ganz genau.“ Im Videobeitrag wird gezeigt, wie und warum der Müll in welcher Tonne getrennt entsorgt werden muss und warum die Mülltrennung so wichtig ist.

Mit einem mehrsprachigen Kurzfilm zum Thema „Mülltrennung und Umwelt“ werden also Menschen mit Fluchtgeschichte zu dem oben genannten Thema informiert und sensibilisiert.

Der Kurzfilm „Mülltrennung im Wohnquartier von Stadtteil Halle Neustadt“ wurde von VeMo e.V. im Rahmen von samo.faPlus Halle (Saale) produziert. Dr. Claudia Wustmann und Andreas Schönekäs des Projekts „Verbraucher stärken im Quartier“ haben das Kleinprojekt fachlich begleitet. BL

 

 

 

 

Kinder der Einwanderungsgesellschaft – Bildungsrückschläge nicht hinnehmen

By | Ein Sommer der Lebensfreude | No Comments

Kindern und Jugendlichen, die aufgrund der Corona-Maßnahmen über längere Zeit KiTa und Schulen nicht besuchen konnten, droht ein Bildungsrückschlag. Viele Kinder aus Familien mit Einwanderungs- oder Fluchtgeschichte sind diesem Risiko akut ausgesetzt. Das ist nicht hinzunehmen. Der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen fordert deshalb ein bildungsorientiertes Sofortprogramm, das schon in diesem Sommer umgesetzt werden muss. Ebenso wie die Bildungspolitik sind lokale Verantwortungs-gemeinschaften von Bildungsakteuren gefordert; Migrant*innenorganisationen sind hierbei unverzichtbar. Als eine von vielen gemeinsamen Aktivitäten wird hiermit ein bunter und attraktiver Sommer der Bildung und Lebensfreude vor Ort vorgeschlagen.

In der 1. Positionierung zur Corona-Krise am 8. April 2020 warnt der Bundesvorstand des BV NeMO: „Es besteht die Gefahr einer Verschärfung sozialer Benachteiligungen, aber auch eines verstärkten Rassismus in der Krise und als Folgen der Krise. Wenn dies geschieht, werden Menschen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte davon erheblich betroffen sein“. Als eine der Gruppen mit besonderen sozialen Risiken nannten wir Kinder, denen die Schule fehlt, um mithalten zu können. Wir haben leider erleben müssen, dass dies über mehrere Wochen nur am Rande zum Thema wurde.

In den letzte Wochen hat sich deutlich gezeigt: Für Erzieherin*innen, Lehrer*innen und für alle Kinder und Jugendlichen ist es eine Herausforderung, in den alten, aber in verschiedener Hinsicht wie z.B. durch Klassenteilungen, Abstandsregeln und Nachholstoff immer noch außerordentlichen Bildungsalltag, zurückzufinden.

Einer großen Gruppe von ihnen, die zu den Bildungsbenachteiligten in unserer Gesellschaft zählen, droht aber ein gravierender Bildungsrückschlag, und dies ist umso stärker, je länger der normalisierte KiTa- und Schulbetrieb auf sich warten lässt, und sei dies auch aus guten Gründen der Abwehr gesundheitlicher Risiken.

Zu dieser Gruppe, der eine Fortsetzung und Vertiefung ihrer Bildungsbenachteiligung mit Langfristfolgen droht, gehören viele Kinder und Jugendliche aus Familien mit Einwanderungs- oder Fluchtgeschichte: nicht weil sie „bildungsfern“ sind, sondern weil sich ihre Lebensbedingungen wie z.B. Einkommensschwäche oder sogar Armut, kleine Wohnungen, eine Familiensprache, die nicht Deutsch ist, erschwerend auswirken. Gerade sie brauchen die öffentliche Bildung, und zwar in guten KiTas und guten Schulen, die auf die Förderung jeder und jedes Einzelnen orientiert sind.

Manche Expert*innen befürchten, dass die lange häusliche Isolierung insbesondere von KiTa-Kindern zu nicht wieder aufholbaren Bildungsdefiziten führt. Dies und Bildungsrückschläge bei Schülerinnen und Schülern wollen und werden wir nicht hinnehmen. Wir fordern ein Sofortprogramm, das schon in diesem Sommer wirksam wird.

Was sind die Bausteine für ein solches Sofortprogramm? Das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen hat sich in einem Brief mit Forderungen an den dortigen Kultusminister gewandt, die wir unterstützen:

  • so rasch wie möglich in den KiTas und Schulen Lernangebote gezielt für Kinder eröffnen, deren Familiensprache ausschließlich nicht Deutsch ist bzw. deren Eltern zuhause nicht die notwendigen Lernbedingungen schaffen konnten;
  • Konzepte und Umsetzungspläne jetzt entwickeln und bereithalten, um Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, das Versäumte zügig und ohne Verluste aufzuholen;
  • KiTa-Kinder und Schüler*innen, zu denen während des Shutdowns bisher kein Kontakt hergestellt werden konnte, aufzusuchen und sie und ihre Eltern beraten und unterstützen.

Aktuell und für die Zukunft bleibt wichtig:

  • Kindern, deren Eltern dies nicht leisten können, Laptops zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Wien hat dies z.B. schnell und unbürokratisch getan.

Immer, wenn es um grundlegende Lebensinteressen der Menschen geht, sind die Kommunen gefordert. Viele Städte und Kreise engagieren sich deshalb schon seit Jahren bei der hochwertigen Gestaltung der lokalen Bildungslandschaften. Jetzt – in diesem Sommer – geht es um eine rasche und gemeinschaftliche Notfallaktion der kommunalen Bildungsakteure. Dies ist ein zentraler Baustein des von uns geforderten Sofortprogramms. Worum geht es?

  • Kommunal muss ein Aktionsprogramm verabredet und umgesetzt werden, das die aus der Corona-Krise resultierenden Bildungsbenachteiligungen auffängt;
  • Hierfür ist das übliche Zuständigkeitsdenken zugunsten gemeinschaftlicher Verantwortung zu überwinden; was in Fragen der gesundheitlichen Risikobekämpfung möglich war und ist, muss auch hier gelingen;
  • Die in vielen Städten und Kreisen vorhandenen Kommunalen Koordinierungsstellen für Bildung (Kommunales Bildungsmanagement) müssen prioritär das erforderliche Zusammenspiel der verschiedenen Einrichtungen und Akteure sichern;
  • Die Migrant*innenorganisationen, ihre Nähe zu den Menschen und die fachlichen Kompetenzen ihrer Projekte wie z.B. samo.fa, sind für diese Gemeinschaftsaktion unverzichtbar;
  • Als ein Baustein eines solchen lokalen Aktionsprogramms soll – auch aufgrund des Umstands, dass für viele Familien Urlaubsreisen in diesem Jahr nicht möglich sind – ein bunter und attraktiver Sommer der Bildung und Lebensfreudevorbereitet und durchgeführt werden, der vor allem auch jene anspricht, denen Bildungsrückschläge drohen;

Die Corona-Krise bringt die Kommunen in eine bedrohliche Haushaltslage. Daraus folgt, dass

  • Das von uns geforderte Sofortprogramm einschließlich seiner lokalen Verankerung über den Bund und die Länder – und möglichst auch unter Beteiligung von Stiftungen – finanziert werden muss.

Gerade jetzt, wo Schritte aus der Corona-Krise hinaus und die Entwicklung umfassenderer Strategien für die Zeit „nach Corona“ auf der Tagesordnung stehen, geht es darum, in welcher Gesellschaft wir in Zukunft leben (wollen). Teilhabe von Migrant*innenorganisationen ist in einer Einwanderungsgesellschaft, wie es Deutschland ist, unverzichtbar. Deshalb wiederholen wir mit Nachdruck, was schon in unserer ersten Positionierung gefordert wurde:

  • Auf kommunaler Ebene ist neben dem Krisenmanagement unter gesundheitlichen und ordnungspolitischen Aspekten ein Steuerungs- und Beratungsgremium zur Bekämpfung sozialer Risiken und verschärfter sozialer Ungleichheit erforderlich, an dem Migrant*innenorganisationen zu beteiligen sind;
  • Wie auf der lokalen Ebene muss auch auf Landes- und Bundesebene das Feld der „sozialen Risiken“ stärker ins Zentrum gerückt werden; hierzu sind dringend Beratungs- und Beteiligungsformen unter Einbeziehung von Migrant*innenorganisationen zu entwickeln.

Der Vorstand des Bundesverbandes NeMO e.V.

 

 

Freiburg: Plakataktion “Schutz vor Rassismus”

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Anlässlich von Corona kam es in Freiburg zu einer signifikanten Zunahme von alltagsrassistischen Handlungen, wie Eben Louw vom Netzwerk für Gleichbehandlung berichtet. Gemeinsam ist nach der guten Kooperation mit dem ersten Plakat “Evakuierung anzetteln” als Solidarität mit Geflüchteten in den griechischen Auffanglagern, die Idee entstanden, die Mehrheitsgesellschaft zur Empathie und zum “Schutz vor Rassismus” aufzufordern.

Entwurf Plakat: Eben Louw. Gestaltung: Sonja Neumaier. Durchführung: Interkultureller Verein FAIRburg e.V

 

Göttingen: Migrantische Perspektiven in der kommunalen Post-Corona -Strategie in Göttingen

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Die Bundesregierung hat Ende April 2020 beschlossen, dass sozialleistungsbeziehende Haushalte Unterstützung bei der Anschaffung eines Schulcomputers erhalten sollen. In Niedersachsen werden keine Zuschüsse gezahlt, sondern Tablets oder Notebooks direkt an „bedürftige Schüler und Schülerinnen“ verteilt. Nun stellt man sich allerorts die Frage, welche Familien die Tablets oder Notebooks bekommen sollen.

In Göttingen wird die Entscheidung direkt in den Schulen getroffen. Sie fordern schriftlich per Post oder Mail Eltern auf, sich für die Tablets oder Notebooks zu bewerben. Doch nicht  immer erreichen die Anträge alle Eltern, die in Frage kommen, z.B. weil sie keine Mailadressen haben oder es nicht zur täglichen Routine gehört, die Mails abzurufen. Vor allem Eltern mit (neuerer) Fluchtgeschichte erreicht aufgrund der Sprachbarrieren das Angebot nicht rechtzeitig. Die Samo.fa-Partnerin Deutsch-Russische Gesellschaft e.V. hat dies erkannt. Sie engagiert sich seit ihrer Gründung 2010 für die Integration Neuzugewanderter  und offeriert Bildungsangebote für Familien, wie Sprachkurse und Nachhilfe. In der schweren Anfangszeit der Corona-Krise hat der Verein in mehreren Sprachen über das Virus, die Hygieneempfehlungen und die angeordneten Abstandsregelungen informiert. Erleichtert weist Josef Wochnik, Mitbegründer des Vereins und Vorstandsmitglied darauf hin, dass keine der Familien, die die DRG betreut, erkrankt ist.

Durch die jahrelange Zusammenarbeit können die samo.faPlus –Koordinatorin Yulia Rasheva und ihre rund 50 ehrenamtlich Aktiven auf gute Kontakte mit den lokalen Schulen bauen. Und so kommt es, dass die DRG die Schulgremien beraten kann. So werden z.B. die Klassenlehrer*innen direkt auf Schülerinnen und Schüler hingewiesen, die dringenden Bedarf haben. Dies ist ein Beispiel, wie migrantische Perspektiven und die Belange von Familien bei der Umsetzung der lokalen Post-Corona-Strategie zur Geltung gebracht werden. Martina Möller-Öncü, Josef Wochnik

Halle: Lass uns über Diskriminierung(en) sprechen“

By | Gegen Alltagsrassismus, Halle (Saale), Lokales | No Comments

Halle: „Lass uns über Diskriminierung(en) sprechen“

Es geht wieder los: Im Juni hat das BV NeMO Projekt samo.faPlus Halle (Saale) die erste Präsenz-Bildungsveranstaltung seit Mitte März durchgeführt; selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienestandards und unter freiem Himmel. Mit Multiplikator*innen wurde zu Reaktionen auf Alltagsrassismus gearbeitet. Nach dem Abschluss der Schulung können die Teilnehmer*innen als Multiplikator*innen beratend tätig werden und sich als Antidiskriminierungsexpert*innen engagieren. Bei weiteren stattfindenden Multiplikator*innenschulung tauschen sie zukünftig ihre Erfahrungen aus und bilden sich fachlich und methodisch weiter.
Es war spannend, aber auch ungewöhnlich, denn mit der Corona-Krise ist sowohl inhaltlich als auch ganz praktisch vieles anders geworden.

 

 

 

Köln: Mit vereinten Kräften gegen Rassismus

By | Alle Beiträge, Gegen Alltagsrassismus, Köln, Lokales | No Comments

Der samo.faPlus Standort Köln bietet zwischen Mai und November 2020 in Kooperation mit dem ARIC-NRW (Anti-Rassismus-Informations-Centrum)  ein mehrteiliges Webinar zum Thema „Alltagsrassimus und Diskriminierung“ an, in denen die verschiedenen Typen, Merkmale und Ausprägungen von Rassismus und der Diskriminierung intensiv diskutiert werden sollen. Das Webinar besteht aus folgenden Teilen:

  • Einführung in die Workshopsreihe: (Alltags)Rassismus
  • Antisemitismus
  • Antiziganismus
  • Homophobie
  • Rassismus in der Werbung
  • Institutioneller Rassismus
  • Abschlussdiskussion “Wie rassistisch bin ich?”

Die Proteste der letzten Wochen haben gezeigt, dass eine Auseinandersetzung mit Rassismus als strukturellem und alltäglichen sozialen Problem zwingend notwendig ist.

Zwar ist die Zeit der offiziellen Kolonialisierung vorbei, seine Strukturen setzen sich jedoch in rassistischem Denken und Handeln bis heute fort. Daher ist es notwendig, dass wir gemeinsam Rassismus und seine Ursachen bekämpfen.

In dieser unverzichtbaren Rolle sehen sich auch die teilnehmenden migrantischen Organisationen im Projekt samo.faPlus. Aktuell beteiligen sich alle samo.faPlus Koordinierungsstellen an verschiedenen Aktionen und Demonstrationen, planen und führen Aktivitäten zum Thema durch. Engagement und Maßnahmen gegen Rassismus gibt es bereits seit Beginn des Projektes im Jahre 2016.

Ein Schwerpunkt des Projektes widmet sich in der zweiten Hälfte 2020 dem Bereich „Aktive aus Migrant*innenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit: Schutz vor Rassismus, Diskriminierung und Anfeindungen“, da auch Ehrenamtliche und Mitarbeiter*innen, die sich für und mit Geflüchteten engagieren, zunehmend rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind Siehe dazu auch Stellungnahme des BV NeMO xyxy (link einfügen).

Interessierte können sich direkt an die Koordination von samo.fa Köln für eine Anmeldung zum Webinar wenden: info@solibund.de. AO

 

 

Veranstaltung in Leipzig: Empowerment-Workshop für Frauen*

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Am Donnerstag 18. Juni 2020 von 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr organisiert samo.faPlus Leipzig einen Empowerment-Workshop für Frauen*. Es werden 10 Frauen* teilnehmen. Ely Almeida Rist aus Berlin, als Trainerin und Beraterin für Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen, ist die Referentin.
Der Workshop ist ein gemeinsames Vorhaben zweier BV NeMO-Projekte, samo.faPlus und „wir sind viele- gegen rassismus und diskriminierung“.
Weiterhin erwartet samo.faPlus Leipzig Gäste aus Kiel, die den WS besuchen werden und mit Miguel Angel Ruiz, samo.fa Koordinator, über den Leipziger Zustand reden möchten. Im Abendprogramm von 19 bis 20 Uhr empfängt samo.faPlus Leipzig zwei Grünen-Landtagsabgeordneten für einen Austausch mit den WS Teilnehmerinnen*.

Corona-Krise: Ehrenamtlich Aktive so dringend gebraucht wie seit 2015 nicht mehr. Aus den samo.fa – Standorten

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„Es wollen aber viele Ehrenamtliche in dieser extrem schwierigen Zeit etwas Gutes tun. Sie standen telefonisch und digital in schwierigen Zeiten den Menschen mit junger Fluchtbiographie zur Seite. Sie wurden zu Personalberater*innen und wenn es nötig war, auch zur ‚Telefonseelensorge‘…“, so wird z.B. aus Halle (Saale) berichtet. Da klingt an, was 2015/2016 im Zentrum stand: nämlich die große Unterstützungsbereitschaft und die selbstverständliche Solidarität mit Menschen in einer schwierigen Lage.

Menschen mit Fluchtgeschichte, die Unterstützung dringend brauchen und Aktive, die handeln: trotz Ähnlichkeiten ist die Situation in der Corona-Krise in vieler Hinsicht ganz anders als 2015. Das wird aus den Berichten von „vor Ort“ sehr deutlich: Die Corona-Krise betrifft beide Seiten: die Aktiven sind selbst Betroffene der Krise, als Personen, die mit ihren Familien selbst unter dem lock-down leiden, aber auch als engagierte Aktive, die jene, die sie bisher unterstützt haben, nicht mehr persönlich treffen können, und als Mitwirkende in Vereinen und bei samo.fa, deren bisherige Arbeitsweise von einem zum anderen Tag unterbrochen wird. So wurde mit den Kontakteinschränkungen, wie z.B. aus Köln berichtet wird, seit dem 13. März den Ehrenamtlichen der Zugang zu den Gemeinschaftsunterkünften untersagt.

So wie die samo.fa-Standorte ihre Arbeit neu aufstellen mussten, mussten die Aktiven darin unterstützt und zum Teil dafür motiviert werden, trotz aller Schwierigkeiten Kontakte zu halten oder auch neue Kontakte aufzunehmen. Mit dem massiven Ausbruch der Krise landeten die Menschen, die bisher begleitet und unterstützt wurden, in einer krassen Situation, die in verschiedener Hinsicht belastender erschien und erscheint als noch die schwierige Ankunftssituation vor einigen Jahren: die Corona-Krise und ihre Folgen drohte und droht sie in dem mühsamen Prozess des Ankommens zurückzuwerfen: gesundheitlich, sozial und beruflich.

Von daher war und ist die Aufgabe der ehrenamtlich Aktiven jetzt und in der nächsten Zukunft sehr herausfordernd, sie war und ist eine neue Form der Nachbarschaftshilfe „auf Abstand“. „In der Pandemiezeit bekam diese Nachbarschaftshilfe eine besondere Bedeutung. Diese Art von ehrenamtlicher Arbeit stellte gleichzeitig eine Herausforderung für die Ehrenamtlichen dar, weil hier alle ihre Stärken gefordert waren“, heißt es hierzu aus Köln, und ähnlich Stralsund.

Nun sind die ehrenamtlich Aktiven von 2020 nicht mehr die von 2015/2016, auch, wenn es sich z.T. um dieselben Personen handelt: sie haben ihre Fähigkeiten weiterentwickelt, zu den Teams der Ehrenamtlichen sind Neue hinzugekommen, mit speziellen Kompetenzen und/oder mit eigener unmittelbarer Fluchtgeschichte. An vielen Standorten wird nach wie vor großer Wert auf eine gute Begleitung der Ehrenamtlichen gelegt und dies in der Corona-Zeit noch verstärkt: so wurde z.B. in Kiel der „Takt“ des Treffens des samo.fa-Clubs von monatlich auf vierzehntägig verkürzt und als Videochat durchgeführt. An manchen Orten meldeten sich auch Ehrenamtliche „zurück“, die in der letzten Zeit nicht mehr kontinuierlich mitgemacht hatten.

Im Grunde war samo.fa an seinen Standorten also gut gerüstet, um das zu tun, was zunächst unmittelbar und rasch getan werden musste: über Corona und die erforderlichen und angeordneten Maßnahmen in einem breiten Spektrum von Herkunftssprachen zu informieren oder z.B. als Dolmetscher*in bei Corona-Hotlines  wie in Lübeck oder Potsdam zu wirken. Dann ging es um, wie aus Münster berichtet wird: „Kontakte zu den schwer erreichbaren Migrant*innen und Geflüchteten durch intensive telefonische Gespräche und Vermittlung der aktuellsten Informationen in verschiedenen Sprachen über Sicherheitskonzept, Mundschutzpflicht, Abstandsgebot, hygienische Standards und Infektionsschutzmaßnahmen“.

Und nachfolgend entstanden vielfältige Aktivitäten, wie Maskennähen, Hausaufgabenhilfe per Skype, oder auch, wie aus z.B. aus Hildesheim berichtet wird, Begleitung und Organisation bei Beerdigungen. Je länger der lock-down andauerte, umso bedrängender wurde zum Teil die häusliche Situation, und die ehrenamtlich Aktiven, wie aus Münster berichtet wird, „führen telefonische Gespräche, wie man in einem engen Raum mit der ganzen Familie ohne Konflikte und Haushaltsgewalt zusammenhalten kann“. (Zu den vielfältigen Aktivitäten siehe auch die weiteren Beiträge .

Mit der allmählichen Lockerung werden nun alle jene Befürchtungen und Sorgen greifbarer, die mit den sozialen Risiken verbunden sind, die der Corona-Krise nachfolgen. Dies wird die ehrenamtlich Aktiven noch einmal in besonderer Weise fordern: ihr verstärktes Engagement wird auch in den nächsten Monaten gänzlich unverzichtbar sein. WK

BV NeMO: Kommunale Handlungsfähigkeit zentral Brief an Leipzigs OB und  Präsident des Deutschen  Städtetags

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Der Vorstand des BV NeMO erklärt in einem Schreiben an Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Präsident des Deutschen Städtetags: „dass wir die Notlage, in der sich viele Kommunen nicht nur, aber vor allem verstärkt durch die Corona-Krise befinden, sehen und in der Forderung nach nachhaltiger Unterstützung für die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit an Ihrer Seite sind.“

Der BV NeMO als Zusammenschluss lokaler Verbünde weiß, wie zentral diese Handlungsfähigkeit „vor Ort“ insbesondere auch für die Menschen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte ist. Er schlägt vor, in einem Gespräch „Punkte gemeinsamen Interesses“ zu erörtern. Anlass des Briefs waren auch „Fragen zur Prävention und Schutzstrategien in Gemeinschaftsunterkünften in Leipzig“, mit denen sich Migrant*innenvereine und samo.fa Anfang Mai an den Oberbürgermeister gewandt hatten.

Der Brief ist hier zu lesen.

Nach Demonstration in Potsdam: 400 Geflüchtete erhalten eigene Wohnung

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Gute Nachrichten für Flüchtlinge aus Potsdam: Nach der Demonstration in Potsdam 01.06.2020, die von Organisationen der Zivilgesellschaft in Zusammenarbeit mit Migrant*innenorganisationen in Potsdam organisiert worden war, kam heute die Nachricht, dass rund 400 Geflüchtete, die noch in den Lagern in Potsdam leben, eigene Wohnungen bekommen werden.
Dazu berichten die Potsdamer Neueste Nachrichten, dass die Stadt Potsdam einen Plan erarbeiten wird, um langfristig alle Geflüchteten in Wohnungen unterzubringen; Mehrfachbelegungen von Schlafräumen sollen dabei grundsätzlich nur für Partner*innen oder enge Familienangehörige zulässig sein. Auch sollen mindestens die Empfehlungen der Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandards gelten. In die Planung sollen auch der Migrantenbeirat und die Beauftragte für Migration und Integration einbezogen werden. Mit dem Beschluss wird der Oberbürgermeister beauftragt, einen Maßnahmen- und Zeitplan zu erarbeiten, um alle Geflüchteten in eigenen Wohnungen oder in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen, in denen die Unterbringung in wohnungsähnlicher Form möglich ist, heißt es im Beschlusstext.
Dies ist eine sehr positive Entwicklung, auf die viele Geflüchtete sehr lange gewartet haben. Der
Migrantenbeirat Potsdam, der Flüchtlingsrat Brandenburg Refugeee emancipation und andere Migrant*innenorganisationen haben dabei eine wichtige Rolle gespielt.
Refugee Radio Potsdam bringt in seiner nächsten Sendung am 15.06.2020 ein während der Demonstration geführtes Interview.

Kiel: Ehrenamt als Fundament für das Kompetenznetzwerk

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Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) ist eine gut vernetzte professionelle Migrant*innenorganisationen (MO) in Kiel und Schleswig-Holstein. Aufgrund ihres vielseitigen Angebots im Bereich Arbeitsmarkt, Bildung, Antidiskriminierungsarbeit und ehrenamtliches Engagement ist sie zentrale Anlaufstelle für Migrant*innen und Geflüchtete unabhängig von Herkunft, Alter, Religion und Geschlechtszugehörigkeit. Seit 2016 ist die TGS-H lokaler Partner von samo.fa in Kiel. So haben sich bis heute viele verschiedene Anknüpfungspunkte ergeben, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen und unterschiedliche Problemlagen und Herausforderungen in der Geflüchtetenarbeit gemeinsam mit den Aktiven anzugehen und erfolgreich zu bearbeiten

Als wichtige migrantische Kooperationspartner*innen von samo.faplus Kiel fungieren die Syrische Gemeinde in Schleswig-Holstein, die Afghanische Gemeinschaft Kiel, die Kurdische Kulturschule, irakische Turkmenen, die jüdische Gemeinde, La Cultura, Zeik. Aus diesen migrantischen Organisationen kommen einige ehrenamtlich Aktive.

Der samo.fa Club bildet ein wichtiges zentrales Element für die Ehrenamtlichen, d.h. ein Netzwerk mit hohem Wiedererkennungswert, großem Vertrauen, Informationen, Unterstützung etc. Darüber hinaus ist die Dialogkonferenz ein wichtiger Knotenpunkt der Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen, d.h. Möglichkeit der Aktiven, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen, Selbstwirksamkeit und Anerkennung durch Zusammenarbeit zu erfahren sowie einer größeren Zielgruppenerreichung.

Grundsätzlich ist samo.fa Kiel als Kompetenznetzwerk angelegt, d.h. Aktive aus verschiedenen MO und Initiativen bringen unterschiedliche Kompetenzen mit, die unabdingbar für die Unterstützung von Geflüchteten sind. Dieses Kompetenznetzwerk kommt insbesondere zur Geltung, wenn es um die Planungen von Aktivitäten und Veranstaltungen geht. Die interkulturelle Perspektive, Sprachkenntnisse, Migrations-/-Fluchterfahrungen etc. sind inzwischen unersetzlich. Andere kommunale Akteur*innen erkennen diese Kompetenz teilweise an, durch Anfragen zu bestimmten Themen bis hinzu gemeinsamen Kooperationsveranstaltungen.

Gleichzeitig bleiben zwei Herausforderungen: Erstens gibt es strukturell bedingte Hürden, die unabhängig vom Thema, Kooperationen erschweren (z.B. Offenheit der Verwaltung; Offenheit anderer Akteur*innen gegenüber der TGS-H, Konkurrenzdenken). Zweitens sind die Ressourcen der Ehrenamtlichen begrenzt. Es wird immer deutlicher, dass mit der Verwirklichung eines Kompetenznetzwerks in der Praxis, viel Zeit der Aktiven in Anspruch genommen wird. Entsprechend hat sich über die Jahre ein “harter Kern” gebildet, der verlässlich aktiv ist und bereit ist, Kompetenzen kontinuierlich und verlässlich einzubringen und zu teilen. Natürlich gibt es auch Aktive, die punktuell unterstützen. Ohne einen stabilen Kern kann aber auch ihre Expertise nicht verarbeitet und weitergeleitet werden. Die Errungenschaft von samo.fa Kiel ist, dass die Inhalte und Aktivitäten des Kompetenznetzwerks immer mehr von den Aktiven geprägt werden und nicht von der Lokalkoordination, d.h. gemeinsame Aktivitäten werden nicht von der Lokalkoordination “von oben” angestoßen, sondern von den Ehrenamtlichen selbst.

Der Film, der samo.fa Kiel über ehrenamtlich Aktive gedreht hat, ist bei facebook anzusehen: https://www.facebook.com/samofakiel/videos/527537571342082/

 

Lübeck: Zentrum für Empowerment und Kreativität in der Geflüchtetenhilfe

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Das Haus der Kulturen – Interkulturelle Begegnungsstätte (IKB e.V) hat seine Arbeit im Stadtteil Buntekuh in Lübeck aufgenommen.

Der Stadtteil Buntekuh hat einen in Lübeck überdurchschnittlichen Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte. In den letzten Jahren konnten sich dezentrale Angebote entwickeln, die jetzt durch die Weiterentwicklung des Standortes verstetigt werden sollen. Die Stadtteilarbeit in Lübeck-Buntekuh wird in den nächsten beiden Jahren mit diesem Projekt seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Etablierung eines Zentrums für Aktive in der Flüchtlingshilfe in den Räumlichkeiten des Kulturladens setzen.

Die Idee für das Lübecker Zentrum für Empowerment und  Kreativität in der Flüchtlingshilfe ist Ende 2019 entstanden. Junge Leute aus unterschiedlichen Herkunftsländern haben seit Anfang 2015 als samo.faPlus-Lots*innen mit geflüchteten Menschen wirkungsorientiert gearbeitet. Die samo.faPlus-Lots*innen als muttersprachliche Begleiter*innen unterstützen ehrenamtlich Einwander*innen beim Ankommen in Lübeck. Durch gemeinsame Unternehmungen und regelmäßige Treffen sind die ehrenamtlich Tätigen mit den Geflüchteten zu einem vielfältigen und harmonischen Team zusammengewachsen. Gemeinsam mit den Geflüchteten wird sich für Demokratie und Toleranz in Lübeck eingesetzt und gesellschaftliche Verantwortung für ein gutes gleichberechtigtes Zusammenleben in der neuen Heimat übernommen.

Nachbarschaftshilfe im Stadtteil Lübeck-Buntekuh                                                                                                       

Seit 02. April koordiniert Haus der Kulturen – Interkulturelle Begegnungsstätte (IKB e.V.), Träger von samo.faPlus Lübeck nach etlichen Sondierungsgesprächen und vorbereitenden Vorkehrungen im Stadtteil Buntekuh Nachbarschaftshilfe. IKB e.V stellt neue Angebote in Buntekuh bereit:

  • Wenn Einwohner*innen des Stadtteiles wegen des Ansteckungsrisikos nicht einkaufen gehen können oder vor andere Problemen gestellt sind, helfen die Ehrenamtlichen durch eine Vermittlung von Engagierten und inspirieren andere ehrenamtliche Menschen mitzumachen. Das Motto der Aktion lautet „Hilfe bekommen und Hilfe leisten“. Außerdem organisiert die IKB e.V. hierzu mehrsprachige Telefonsprechzeiten. Die Engagierten sind jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 15 Uhr und 17 Uhr erreichbar. Dienstags sind die Sprechzeiten auch auf Russisch und Ukrainisch, donnerstags auf Kurdisch, Arabisch neben Türkisch und Deutsch. Es wird mehrsprachig über das Corona-Virus informiert und mit kurzen Filmen aufgeklärt.
  • Auch oder auch gerade wegen dieser Besonderheit, sind Qualifizierung – Weiterbildung – Fortbildung der Aktiven, Ehrenamtlichen wichtig, um zukünftig qualifizierte niedrigschwellige Unterstützungsleistungen gewährleistet zu können. Die IKB e.V. plant die Digitalisierung ihrer Fort- und Weiterbildungsangebote und der Aufklärungsarbeit. Wie in jedem Jahr findet in Lübeck die Veranstaltungsreihe „Wochen der Bildung und Weiterbildung für Vielfalt & Chancengerechtigkeit“ im Mai und Juni 2020 statt, an der sich auch samo.faPlus Lübeck beteiligen wird. Das Anliegen dabei ist, Ehrenamtliche mit hilfreichen und passenden Qualifizierungen und Fortbildungsangeboten in ihrer Arbeit weiterhin zu unterstützen. samo.faPlus Lübeck möchte digital-virtuelle Bildungs- sowie Seminarangebote für geflüchtete Menschen und Ehrenamtliche entwickelt und professionalisieren.
  • Eines der kommenden Angebote ist eine Fotoausstellung im Einkaufszentrum Buntekuh zum Thema „Nachbarschaft”, die ab Freitag 01.05.2020 beginnen wird: Fotos, Gemälde und Zeichnungen zu verschiedenen Themen können von außen neben dem samo.faplus Zentrum in Buntekuh in den sonst leer stehenden Schaufenstern besichtigt werden.

Mit diesen Angeboten werden einerseits engagierte Lübecker*innen erreicht und andererseits Einwander*innen Zuversicht und positive und Energie in der neuen Heimat gegeben. Das Zentrum im Stadtteil Buntekuh soll zu einem Ort werden, an dem von- und miteinander gelernt, Demokratie gelebt wird und interkulturelle Begegnung und Austausch stattfindet.

Örtliches Integrationskonzept

Die Partner*innen im Stadtteil Buntekuh werden zu Informations- und Planungstreffen eingeladen und der Kulturladen wird sich mit anderen Stadtteilprojekten vernetzt. In Lübeck wird zurzeit das örtliche Integrationskonzept ausgehend von der Stabstelle Integration weiterentwickelt. Auch in verschiedenen Arbeitskreisen im Stadtteil Buntekuh ist samo.faPlus Lübeck an diesem Prozess beteiligt. Ehrenamtliche unterstützen als Sprachmittler*innen diesen Diskurs. So finden Vorschläge Eingang in die Arbeit am Integrationskonzept, die ohne samo.faPlus wohl schwer möglich wären.

Im kommunalen Entwicklungsprozess und um eine bessere Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte konnte in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit samo.faPlus die Beteiligung von Migrant*innenorganisationen an politischen Gremien gestärkt werden. Mit den spezifischen Erfahrungen der samo.faPlus Ehrenamtlichen werden politische Entwicklungen, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung des kommunalen Integrationsprozesses aus der Praxis heraus verstetigt. samo.faPlus ist zu einem festen Akteur im Stadtteil Buntekuh geworden.

Caritas und samo.faPlus Dortmund: Masken für geflüchtete Schüler*innen

By | Dortmund, Lokales | No Comments

Die Corona-Pandemie stellt uns vor eine ernste Herausforderung. In dieser Zeit sind Solidarität und Mitgefühl füreinander wichtiger denn je.

Im Rahmen von samo.faPlus wurden in den letzten Wochen weiterhin geflüchtete Menschen durch die Koordinatorinnen, die Ehrenamtlichen und die migrantischen Organisationen in vielerlei Hinsicht unterstützt: Durch digitale Nachhilfe für Schüler*innen, Einkäufe und Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen und viele persönliche (Telefon-)Gespräche, um Menschen in ihren Sorgen und Fragen zu begleiten.

In samo.faPlus bringen sich von Anfang an geflüchtete Menschen mit ein, z.B. in Form von ehrenamtlichem Engagement oder durch die Gründung einer migrantischen Organisation, um sich besser in die Stadtgesellschaft einbringen zu können.

Basma, die vor wenigen Jahren aus dem Irak nach Deutschland gekommen ist, sagt, sie möchte etwas von dem zurückgeben, was sie selbst bekommen hat. Sie hat bereits die Dortmunder Tafel e.V. mit dem Nähen von Masken unterstützt. In den letzten zwei Wochen hat sie nun weitere 100 Masken für Schulkinder aus geflüchteten Familien genäht. Elaine Yousef verteilt als samo.faPlus Koordinatorin die Masken nun an Familien, die Bedarf haben. „Ich habe in der Corona-Zeit an vielen Stellen miterlebt, dass Menschen füreinander da sind. Die Unterstützung von Basma und anderen Ehrenamtlichen ist für uns und die geflüchteten Menschen sehr wichtig und wertvoll!“

Die Caritas Dortmund e.V. unterstützt die Aktion mit einer Spende von 100 Masken. Caritas- Mitarbeiterin Katerina Karavesi überreichte die Masken an samo.faPlus Koordinatorin Elaine Yousef zur Weitergabe an die Kinder und Jugendlichen.

Die Verteilung der Masken hat bereits begonnen. Personen, die Bedarf haben, können sich gerne an Elaine Yousef wenden: elaine.yousef@waltrop.de

Johanna Jost, Elaine Yousef

 

 

Stralsund: Wir denken an die, an die sonst keiner denkt. Masken von Geflüchteten für Geflüchtete.

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Wir hatten bereits über die erfolgreiche Aktion (verlinkt) unseres lokalen samo.faPlus-Partners Tutmonde e.V in Stralsund berichtet: Um auf die Situation von Menschen mit Fluchtgeschichte und insbesondere auf Asylsuchende in den Gemeinschaftsunterkünften des Landes in Corona-Krisenzeiten aufmerksam zu machen hatten die Kolleginnen von Tutmonde e.V. an alle Vertreter*innen demokratischer Parteien 36 Stoffmasken verteilt.

Nachdem die Ausbreitung des Corona-Virus in einer Erstaufnahmestelle bekannt geworden war, nähten die Aktiven weiter: Für Geflüchtete. Mittlerweile gibt es Anfragen von anderen Aufnahmestellen und sogar von einem Hospiz. 800 selbstgenähte Masken wurden bereits an Personen in besonderen Risikolagen vergeben. Auch die Ostsee-Zeitung berichtet darüber.  Zu lesen ist dort auch von den anderen Aktivitäten von Tutmonde e.V., z.B. der Hausaufgabenhilfe über Skype.

Die Ostsee-Zeitung vom 15. April 2020

Hannover: Masken für Geflüchtetenunterkünfte

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Im Rahmen von samo.faPlus brachte der lokale Partner MiSO-Netzwerk Hannover e.V. den Bewohner*innen der Unterkunft Alt-Vinnhorst  Ende April 180 selbstgenähte Alltagsmasken vorbei. Initiiert hatte diese Aktion samo.faPlus-Verantwortliche Séverine Jean, mit dabei war auch MiSO-Geschäftsführer Mario Runde. In Empfang nahmen – stellvertretend für alle Bewohner*innen der Unterkunft – Jessy N’Doumou und Alain Idodo. Die bunten Gesichtsmasken stammen von der Initiative für Internationalen Kulturaustausch in Linden (IIK). Deren Leiterin Lipi Mahjabin Ahmed: “Wir freuen uns, mit dieser Aktion bei der geltenden Maskenpflicht einen praktischen Beitrag für Geflüchtete zu leisten.”

Schon vor dem Termin in Vinnhorst hatte Ahmed ein Heim in Linden-Nord besucht und dort ein Paket mit 80 Stoffmasken übergeben. Magdalena Janyska, Sozialarbeiterin in der ebenfalls von der EHC betriebenen Unterkunft Steigertahlstraße, nahm die Spende erfreut entgegen. Auch Heimleiterin Olga Issak bedankte sich bei der IIK für die willkommene Unterstützung.

Lipi Mahjabin Ahmed und die fleißigen Näherinnen wollen weiter Masken fertigen und kostenlos abgeben, nicht nur, aber auch an Geflüchtete. Alle Informationen zu den Masken sind hier zu finden.

Dort finden sich auch andere hilfreiche Angebote, z.B. Infos zu Corona in mehr als 12 Sprachen

Der Stadt-Anzeiger West vom 7. Mai 2020

 

Weimar, Jena und darüber hinaus: Vielfältig aktiv in Corona-Zeiten

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Jena, eine im Thüringer Vergleich besonders diverse Stadt, die am Anfang der Corona-Hotspot im Bundesland war, fielen die Maßnahmen zur Eindämmung besonders streng aus.

Die samo.faPlus-Standorte Jena und Weimar nutzten verstärkt soziale Medien, um die Kommunikation mit geflüchteten Familien und Einzelpersonen zu verbessern und ihnen die neuen Regelungen und Hinweise von Stadtverwaltung, Landes- und Bundesregierung zu erklären. Auch nahmen sie Kontakt zu Gesundheitsamt, Ausländerbehörde, Sozialamt und Jobcenter auf, um zu klären, welche Änderungen es im Arbeitsumfeld oder  der welche Art der finanziellen Unterstützung es gibt. Dabei unterstützten auch Universitätsstudierenden mit Fluchterfahrung

In Jena wurde der Kontakt zur Beauftragten für Migration und Integration gesucht; auch besteht  Kontakt mit dem Begegnungszentrum „WeltRaum“, in dem auch der Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Jena personell vertreten ist, und dem Stadtteilbüro Jena-Winzerla. Dort ist der lokale samo.faPlus-Koordinator als Einkaufshelfer für das „Angebot für Senior*innen während der Corona-Krise“ (ein Projekt der Stadtverwaltung Jena, der Caritas und der Diakonie) tätig.

Trotz der aktuellen schwierigen Arbeitslage konnte auch zwischen einem Unternehmen und fünf arbeitssuchenden Geflüchten vermittelt werden, die Kommunikation erfolgte über die sozialen Medien. Außerdem wurden migrantische Unternehmen unterstützt, die Unterstützung benötigen oder neue Mitarbeitende suchen. In Jena wird eine Kooperation mit Refugees Work angestrebt.

Außerdem wurden mit Unterstützung des Ausländerbeirats Weimar zehn geflüchtete Familien, die bis zum Zeitpunkt der Corona-Krise in einer Gemeinschaftsunterkunft gewohnt hatten, dezentral in Wohnungen Untergebracht.

Die samo.faPlus-Aktivitäten beschränken sich nicht auf Jena und Weimar. In Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für Migration, Integration und Flüchtlinge Thüringen wurde in der Erstaufnahmestelle in Suhl mit Hilfe von Ehrenamtlichen Aufklärungsarbeit in verschiedenen Sprachen geleistet. Auch wurde eine Initiative ins Leben gerufen, um die Stadtverwaltung, besonders das Gesundheitsamt, bei dieser Krise zu unterstützen, beispielsweise durch den Sprachmittler*innen-Pool oder Einkaufshilfen für Ältere. Die Kommunikation und Kontaktaufnahme mit dem Stab übernimmt dabei der Ausländerbeirat Weimar.

Die Weiterverbreitung von mehrsprachigen Informationen über die Corona-Lage wird auch in nächster Zeit eine der zentralen Aufgaben sein, dazu gehören offizielle Nachrichten, aber auch Neuigkeiten z.B. über die Initiierung eines „Hilfezentrums für Schüler“ sowie Tipps und Informationen für Eltern welche Orte sie mit ihren Kindern in der Freizeit besuchen können.

 

Braunschweig: Das Haus der Kulturen klärt multikulturell über Corona auf!

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Die Corona-Krise ist zweifelsohne eine Herausforderung für uns alle. Wir sind darauf angewiesen, zu wissen, wie wir uns und andere am besten schützen können. Weniger sichtbar ist aber, dass Mitmenschen, die die deutsche Sprache nicht sprechen oder noch nicht lange in Deutschland leben, nicht unbedingt alle Informationen zum Thema Corona mitbekommen, die für uns alle lebenswichtig sind, so Adama Logosu-Teko vom Haus der Kulturen Braunschweig. Schriftliches Material wird mittlerweile oft im Internet angeboten, aber nicht alle haben einen Zugang zu Computer und Drucker. Nicht zu vergessen ist, dass es unter uns Menschen gibt, die nicht lesen oder sehen können.

Das Bundesprojekt samo.faPlus hilft nun, diese Lücke auf pragmatische Art und Weise zu schließen: Kurz und kompakt sind die wichtigsten Verhaltens- und Hygieneregeln nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts in 20 verschiedenen Sprachen verfasst und werden als Audio-Material über WhatsApp und ähnliche Social media verbreitet. So erhalten auch Geflüchtete das Wichtigste in Kürze und in der Erstsprache zusammengefasst. Darüber hinaus können Sie diese Informationen über eigene Kanäle innerhalb der Community und in Chatgruppen weiterverbreiten. Das Haus der Kulturen Braunschweig, wo die Idee entstanden ist, konnte schnell einen Medienpartner für diese multikulturelle, mehrsprachige Aufklärung zum Thema Corona gewinnen: Radio Okerwelle,ein Regionalsender aus Braunschweig, ist Kooperationspartner und sendet wiederholt und im laufenden Betrieb die eine Minute langen mehrsprachigen Botschaften immer auf Deutsch und einer weiteren ausgesuchten Sprache aus den Herkunftsländern der Geflüchteten unter Verweis auf das Projekt samo.faPlus.

Die Verhaltens- und Hygieneregeln können Sie auf Deutsch als Audio-Botschaft hören, aber auch auf Arabisch, Englisch, Ewe, Französisch, Fulla, Italienisch, Kinyaruanda, Kurdisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Suaheli, Türkisch, Ungarisch, Vietnamesisch und Xhosa. Viele Dank an dieser Stelle an alle Ehrenamtlichen, die schnell und zuverlässig mitgewirkt haben!

Die Ton-Aufnahmen sind zum Anhören und Herunterladen auf der Homepage des Haus der Kulturen Braunschweig in der Rubrik Corona Spezial verfügbar.

Kontakt: samofa@hdk-bs.de, Ansprechpartner: Adama Logosu-Teko.

Halle: Kuchen und Masken – Vernetzung durch ehrenamtliches Engagement

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Dankeschön-Aktion “Kuchen tut gut” am Tag der Anerkennung von Freiwilligen

Die Vertreterinnen des lokalen samo.faPlus-Partners Verband der Migrantenorganisationen Halle (VeMO) e.V. und Ehrenamtliche nutzten den „Tag der Anerkennung von Freiwilligen“ am 20. April, um den Menschen danke zu sagen, die in den vergangenen Wochen die medizinische und pflegerische Betreuung unter erschwerten Bedingungen aufrechterhielten.

Am 08.05.2020 wurde ein selbstgebackener Dank an das Diakonie Krankenhaus überbracht. „Die Unterstützung, die derzeit gebraucht wird, kann jeder geben. Denn wie heftig die Pandemie die Kliniken trifft, das hängt davon ab, wie sich jeder und jede Einzelne verhält.“, so die samo.faPlus-Koordinatorin Olga Hollek.

Außerdem haben die Ehrenamtlichen des samo.faPlus-Cafés in den letzten Wochen Masken genäht, die im Quartiersladen in Halle-Neustadt, in einem Stadtteil mit  verhältnismäßig hohem Migrationsanteil, zur weiteren Verteilung abgegeben wurden. Quartiersmanagerin Frau Ludwig freute sich besonders über dieses ehrenamtliche Engagement der Geflüchteten und brachte den Dank auch auf der Webseite zum Ausdruck.

Satenik Roth, lokale Koordinatorin von samo.faPlus in Halle

BV NeMO solidarisiert sich mit dem Kommunalen Bündnis “Städte Sicherer Häfen”

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Der Vorstand des Bundesverbands Netzwerke von Migrantenorganisationen (BV NeMO) sieht den Bundesverband in enger Nachbarschaft zum Anliegen des Kommunalen Bündnisses „Städte Sicherer Häfen“. In einem Brief, den der Vorsitzende des BV NeMO, Ümit Koşan, an den Sprecher des Bündnisses, den Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert, richtete, heißt u.a.: „Wir sind wie Sie der Auffassung, dass wir hier in Deutschland viel mehr Menschen auf der Flucht aufnehmen können und müssen.” Die Städte seien dafür gut gerüstet, nicht zuletzt auch durch das Engagement vieler Migrant*innenorganisationen „vor Ort“. Vorgeschlagen wird ein gemeinsames Gespräch mit dem Ziel einer engeren Zusammenarbeit.

Die übergroße Mehrheit der Städte, in denen samo.faPlus aktiv ist, sind mittlerweile Mitglied des Kommunalen Bündnisses „Städte Sicherer Häfen“; es fehlen aktuell lediglich 5, nämlich Dresden, Erfurt, Fulda, Mönchengladbach und Stralsund.

Migranetz Thüringen über die Situation geflüchteter Menschen in Gemeinschaftsunterkünften

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Migranetz Thüringen wendet sich in einem Offenen Brief an Dirk Adams, Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz sowie an die Oberbürger*meisterinnen der kreisfreien Städte und Landrät*innen. Darin fordert das Landesnetzwerk, geflüchtete Menschen in den Thüringer Gemeinschaftsunterkünften und in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Corona-Krise nicht zu vergessen. In der “Welle der Solidarität und guten Aktionen” sei diese Gruppe “fast unsichtbar geworden”. Die Einhaltung der verhängten Schutzmaßnahmen, wie z.B. die Abstandsregelungen sei in Gemeinschaftsunterkünften, wo sich weiterhin mehrere Bewohner*innenein Zimmer teilen müssen und Küchen und Sanitärräume gemeinsam genutzt werden, kaum praktikabel. Bewohner*innen müssten daher so untergebracht werden, dass sie die Abstandsregeln einhalten können. Genauso müsste überprüft werde, wie Risikogruppen durch geeignete Maßnahmen in den Unterkünften geschützt werden können. Insbesondere die Möglichkeit der dezentralen Unterbringung von Familien und Risiko-Gruppen müsse sofort überprüft und Kinder und Jugendliche sozial- und pädagogisch betreut und begleitet werden. Der offene Brief ist in voller Länge hier zu finden.

Freiburg: Evakuierung anzetteln! Eine Plakat-Aktion zu #LeaveNoOneBehind

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Unser lokaler Partner in Freiburg, FAIRburg e.V. macht mit einer Plakat-Aktion auf die Kampagne #LeaveNoOneBehind aufmerksam.
Gemeinsam mit dem Netzwerk für Gleichbehandlung, Radio Dreyeckland mit der Geflüchteten-Redaktion “Our Voice” und “Here and Black” fordern sie dazu auf, sich den Forderungen der Seebrücke anzuschließen:
  • die sofortige Evakuierung aller Menschen aus den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze und ihre Unterbringung in aufnahmebereiten Ländern und Kommunen, wo sie angesichts der Corona-Pandemie den dringend notwendigen Zugang zu medizinischer Versorgung haben können
  • den sofortigen Stopp der Unterstützung der staatlichen Gewalt an der EU-Außengrenze
  • die bedingungslose Wahrung der Menschenrechte und die Wiederherstellung des Zugangs zu Schutz und Asylverfahren in der Europäischen Union

Leipzig: Orientierung und Begleitung von Geflüchteten ohne persönlichen Kontakt?

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MEPa e.V., Träger des Projektes samo.fa in Leipzig hat ein wichtiges Netzwerk aufgebaut, in dem  mehrere geflüchtete Personen sich aktiv engagieren und Unterstützung und Begleitung für weitere Geflüchteten anbieten. Durch das Projekt “Infostelle” der migrantischen Organisation Deutsch-Spanischen Freundschaft e.V. wurden seit Anfang 2019 mehrsprachige Sprechstunden für alle Fragen des Ankommens in der Stadtgesellschaft eingerichtet.

Insbesondere Frauen und Jugendliche nehmen die Angebote beider Projekte, samo.fa und “Infostelle”, regelmäßig wahr und tauschen sich vor Ort regelmäßig über ihre Erfahrungen aus. Zwischen Projektmitarbeitenden und Teilnehmenden ist so auch ein besonderes Vertrauensverhältnis entstanden. Durch die Angebote für und die Unterstützung von Geflüchteteninitiativen wie  “Frauen im Sport“, “Mein Weg zur Arbeit” und“ Digital Empowerment im Bewerbungsprozess” wurden im Förderjahr 2019 neben Ehrenamtlichen, Sprachmittler*innen, Orientierungssuchenden und Teilnehmer*innen mehr als 500 Personen erreicht.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise wurden persönliche Treffen und Aktivitäten abgesagt und die Sprechstunden  eingestellt. Facebook und WhatsApp sind zurzeit die wichtigsten Kommunikationskanäle, auch um Informationen in verschiedenen Sprachen zu verbreiten.

Nach intensiven Diskussionen von Aktiven des Projektes “Infostelle” und den samo.fa-Koordinator*innen  rund um Datensicherheit und Ausgestaltung von kreativen Formaten wurden nun  eine Art Rezeption sowie mehrere digitale Räume eingerichtet, um individuelle Beratungsgespräche führen zu können.  Diese neue Form des Zusammenkommens muss in den nächsten Wochen noch erprobt werden und erfordert, wie so vieles in dieser Krise, Geduld und Kreativität.

Weitere Informationen zur Online-Sprechstunde der Infostelle sind hier zu finden.

 

Alltagsrassismus in der Corona-Krise. Einige Beobachtungen

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Das bundesweit in mehr als 30 Städten seit 2016 laufende Projekt „Aktive aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit“ (samo.fa) ist nahe bei den Menschen mit Flucht- und Einwanderungsgeschichte. Rassismus ist also stets ein Thema.

Aufgrund der Befürchtungen, dass mit gesellschaftlichen Krisen Rassismus stärker wird, wurden die lokalen Koordinator*innen von samo.fa gebeten, ihre aktuellen Beobachtungen mitzuteilen. Bisher – so das vorläufige Ergebnis- ist kein dramatischer Anstieg manifester rassistischer Angriffe dokumentiert, was möglicherweise auch mit dem shutdown und den damit verbundenen sozialen Abständen zu tun hat. Es besteht aber verbreitet – gestützt auf die vielen Kontakte, die zu den Menschen mit Einwanderungsgeschichte bestehen – der Eindruck, dass abwertende und feindliche Verhaltensweisen zunehmen. Dafür spricht auch, dass vor allem zu Beginn der Corona-Krise die Zahl der Hass-Mails in den Sozialen Medien  angestiegen ist. Die Aussage aus einer Stadt: Es könne kein Anstieg berichtete werden, es sei so schlimm wie immer, steht für sich selbst.

Die Angriffe, die beobachtet oder auch dokumentiert sind, sprechen allerdings eine deutliche Sprache: In Verbindung mit der Corona-Krise zielt rassistische Diskriminierung vor allem auch im Alltag darauf, Menschen, denen Fremdheit zugeschrieben wird, für Gefährdungen des deutschen „Wir“ verantwortlich zu machen. Es geht hier also um viel mehr als Vorurteile oder Unwissenheit: Rassismus rechtfertigt und betreibt Diskriminierung und Ausgrenzung. Dabei trifft – in ziemlich umfassenden Sinne – Alltagsrassismus jene Menschen, die man aufgrund den ihnen zugeschriebenen Merkmalen und Eigenschaften oder dem bloßen Augenschein mit der gesellschaftlichen Problemlage in Verbindung bringen kann oder will.

Nicht verwunderlich ist es also, dass zunächst vor allem Menschen, denen ein asiatischer Hintergrund zugeschrieben wird, betroffen sind. Diese Fälle scheinen sich zu häufen; da aber Alltagsrassismus oftmals, so verletzend und bedrohlich er ist, gewissermaßen „nebenbei“ geschieht, wird die Dunkelziffer erheblich sein. Ein vietnamesischer Mann, der mit Mundmaske in der U-Bahn fuhr, berichtet z.B., dass er als „Corona-Chinese“ beschimpft wurde; im Supermarkt wird einkaufenden Frauen nachgerufen: „Da! Corona kommt!“, eine Familie aus Vietnam wird gebeten, ihre Kinder nicht mehr in die Schule zu schicken, usw.,usw.

Es sind vor allem verbale Übergriffe, die zugenommen haben, aber auch demonstrative räumliche Distanzierung. So berichtet der „Tagesspiegel“ (vom 18.4.2020) über die Erfahrungen einer deutschen Frau mit vietnamesischer Familienherkunft: „Zunächst fiel es ihr in der U-Bahn auf. Menschen, die sich nach dem Einsteigen zu ihr setzten oder direkt gegenüber, standen wieder auf, sobald sie bemerkten, wer da neben ihr war. Wechselten den Wagen, stellten sich zur Not ins Fahrradabteil, bloß, um ihr nicht zu nah sein müssen. Beim ersten Mal hielt sie das für Zufall. Nach dem fünften Mal nicht mehr.“  Aber auch sind  – so wird ebenfalls berichtet –z.B. Italiener*innen Anfeindungen ausgesetzt.

Nimmt man jene Beobachtungen hinzu, die „vor Ort“ vor Beginn der Corona-Krise gemacht wurden, nämlich eine wachsende Gleichgültigkeit geflüchteten Menschen gegenüber und ein Anstieg rassistischer Gewalt – vor allem auch gegenüber Mitbürger*innen muslimischen Glaubens – , dann ist zu befürchten, dass völkisch-rassistische Ressentiments gerade im langwierigen Corona-Exit-Prozess zunehmen, weil zu den fortbestehenden gesundheitlichen Risiken und den damit verbundenen Kontrollen  dann manifeste wirtschaftliche Notlagen und Belastungen der Sozialsysteme hinzutreten. Es wundert nicht, dass die AfD schon jetzt gegen die Aufnahme von Kindern aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln Front macht.

Ein besonders widerwärtiger Fall rassistischer Verbalgewalt wird von samo.fa aus Hannover übermittelt: In der hannoverschen Südstadt wurden Briefe verteilt, die als Absender eine „Nationalsozialistische Offensive“ nannten und sich an Migranten mit der Ankündigung wandten, sie „zu beseitigen“. Die Polizei ermittelt und die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (vom 5.5.2020) zitiert einen Polizeisprecher: Im Text werde „massiv fremdenfeindlich gegen Ausländer gehetzt“.

Als Reaktion auf die rechtsterroristischen Morde in Hanau hatte die Bundesregierung einen Kabinettsausschuss „zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus“ gebildet. Der Bundesregierung sind die Entwicklungen der letzten Wochen bekannt. In seiner Positionierung zur „Corona-Krise“ vom 8. April hat der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen festgestellt: „Das Zurückdrängen von Rassismus, Menschenfeindlichkeit und völkischem Nationalismus bleibt auch – oder gerade – in dieser Krise eine zentrale Herausforderung“.

Der Kabinettsausschuss hat bisher noch nicht getagt. Auf Anfragen von Bundestagsabgeordneten ließ der Bundesinnenminister nach Darstellung des „Tagesspiegel“ vom 4.Mai 2020 wissen, die erste Sitzung des Kabinettsausschusses werde zeitnah stattfinden. wk

Bochum: Gegen Langeweile ein kleines Stück Freude durch Spiele und Lernmaterial

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Die Umstellung des Alltags vor dem Hintergrund der Corona-Krise stellt Eltern und Kinder vor ungewohnte Schwierigkeiten. Das abrupte Fehlen der Abläufe des tagtäglichen Berufslebens, der Schule, Uni, Kita oder Freizeit stellt eine neue Herausforderung dar.

In kleinen Räumlichkeiten unter Mobilitätsbegrenzung, Angst und Zukunftsunsicherheit kann relativ einfach ein Teufelskreis entstehen. Dies betrifft auch besonders Familien mit Fluchterfahrung, die seit 2015 ein normales und ruhiges Alltaglebens in Deutschland entwickeln möchten.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Programm „Familienbox“ in der Corona-Zeit auf die Beine gestellt. Sozialbenachteiligte Familien haben die Chance, eine Box zu erhalten. Ziel ist es, ein bisschen Entspannung, Vergnügen und Beschäftigung für Kinder und ihre Eltern zu schaffen.

samo.fa Bochum setzt dies um. In direktem Kontakt mit den geflüchteten Familien oder in Zusammenarbeit mit Aktiven hat der lokale Koordinator Mustafa Birhîmeoglu 25 Familienboxen beantragt; 18 wurden schließlich zugeliefert, da die Nachfrage bundesweit rasant anstieg. Die Boxen sind aktuell vergriffen, ein neues Kontingent soll in den nächsten Tagen wieder erscheinen. Einige Spielideen und Mitmachbögen stehen auch online zum Download zur Verfügung.

Mustafa Birhîmeoglu merkt an: „Ohne Ehrenamtliche und migrantische Organisationen ist es sehr schwer für geflüchtete Familien, die mit Kindern zu Hause was unternehmen müssen, an solche Informationen zu kommen.“

Ein normaler Alltag ist ein Recht, zu dem alle Mitglieder der Einwanderungsgesellschaft einen gleichberechtigten Zugang haben müssen.  AO

 

Bild: BzgA

Die komplette Familienbox mit Bastel- und Lernmaterial. Migrantische Organisationen unterstützen geflüchtete Familien mit Bedarf an die Boxen in der Corona-Krise.

 

Bild: Ina Kerckhoff / BzgA

Bastelanleitung für das Krokodil

 

 

 

 

 

samo.fa: Schon viel erreicht, noch viel zu tun. Querauswertung der Jahresdossiers 2019

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Das Ergebnis der Querauswertung ist in der Überschrift „Schon viel erreicht, noch viel zu tun“ aufs Knappste zusammengefasst. Es handelt sich also um eine Erfolgsgeschichte mit deutlichen Schatten, die aber auch Hinweise darauf geben, worauf es in Zukunft weiterhin ankäme.

Städtedossiers gehören zur samo.fa-Methode: Die lokal Verantwortlichen fassen in ihnen am Ende jedes Jahres die wichtigsten Informationen zusammen, damit ein Bild von der lokalen Entwicklung im Feld „Menschen mit Fluchtgeschichte“ und der Schwerpunkte der Arbeit von samo.fa vor Ort, ihrer Rahmenbedingungen, ihrer Erfolge und ihrer Schwächen und Schwierigkeiten entsteht.

Das Dokument steht hier zum Download zur Verfügung.

 

 

 

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