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Berlin: Coronavirus: Syrische Ärzt*innen dürfen nicht helfen

By 5. April 2020

Wegen der Corona-Epidemie arbeiten Mediziner*innen und Pflegepersonal am Limit. Verstärkung könnte es im ganzen Land durch die kurzfristige Aktivierung von 14.000 syrischen Ärzt*innen geben. Um Ihren Beruf ausüben zu können, müssen die Ärzt*innen die medizinische Fachprüfung ablegen und bestehen. Diese Prüfungen wurden zurzeit aufgrund der Pandemie ausgesetzt bzw. abgesagt. Wegen der bürokratischen Vorgänge wird dringend benötigte Unterstützung nicht abgerufen. Das Thema der Anerkennung der im Ausland erworbenen Bildungsabschlüsse wird noch einmal aktueller denn je.

Über die spezifische Situation der syrischen Ärzt*innen berichtete der Verein Alkawakibi e.V. bereits im Rahmen der Berliner lokalen Dialogkonferenz in Mai 2019. Der Verein Alkawakibi e.V. machte dabei auf die Hürden aufmerksam, die auf dem Weg von der Anerkennung von Abschlüssen bis zum Arbeitsmarkteinstieg bestehen: Lange Wartezeiten für die Fachmedizinische Prüfung, Wartezeit bis zu einem Jahr zur Vergabe eines Termins für die Fachprüfung der Ärztekammer, auffällig hohe Durchfallquoten bei Zahnärzt*innen, Vorbehalte gegen Behördengänge etc. Die Situation der syrischen Ärzt*innen zeigt erneut deutlich, wie groß der Handlungsbedarf im Gesundheitsbereich ist. In Corona-Zeiten geht Sachsen hier anderen Weg: Sachsen hat sich zum Beispiel an seine Migrant*innengemeinschaft gewendet, um den erwarteten Mangel an medizinischem Personal im Kampf gegen das Coronavirus kompensieren zu können. Ausländische Ärzt*innen, die bereits in Sachsen wohnen und die noch keine Approbation haben, sollen bei der Corona-Versorgung unterstützen. Auch die sächsische Landesärztekammer warb über Facebook für Ärzt*innen mit Migrationsgeschichte, um dem erwarteten Anstieg der Coronavirus-Fälle entgegenzuwirken. 300 Freiwillige haben auf den Hilferuf bei Facebook reagiert und ihre Bereitschaft bekundet. Koordinator*innen von samo.fa plus Berlin monieren:Der Vorstoß in Sachsen ist ein erster guter Schritt, man dürfe aber erst nicht an die Migrannt*innen denken, wenn die Situation brenzlig wird. Die Entscheidungsträger müssen dafür sorgen, dass die Anerkennungsprozesse und Zulassungszeit schneller vonstatten gehen und dass die Menschen ihren Beruf ausüben können. BL

Quellen

https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/aerzte-syrien-fehlende-pruefung-100_zc-161e7ff0_zs-b076a6cc.html, Verifikationsdatum Beitrag Brisant 02.04.2020

https://www.euractiv.de/section/eu-innenpolitik/news/coronavirus-in-deutschland-fluechtlinge-zur-unterstuetzung/, Verifikationsdatum 31.03.2020

Corona: Weniger Services zur Anerkennung

Wegen der Corona-Epidemie laufen auch die Services zur Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen in Deutschland derzeit nicht überall wie gewohnt.

Bei uns können Sie sich zu jeder Zeit über die Anerkennung informieren. Nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie unsere Informationen in 11 Sprachen! So können Sie gut informiert die nächsten Schritte angehen. Weitere Informationen unter https://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/gesundheitsberufe.php

Über den Anerkennungs-Finder erfahren Sie alles über das Anerkennungsverfahren in Ihrem Beruf, welche Dokumente Sie benötigen und wo Sie den Antrag stellen müssen: › Zum Anerkennungs-Finder

 

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