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Diskussion über eine Antidiskriminierungsstelle für Weimar

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Bekommt Weimar mit Beginn des neuen Jahres 2021 eine von der Stadtverwaltung unabhängige Beschwerdestelle für Opfer von Rassismus und Diskriminierung? Die „Kulturbrücke Palästina-Thüringen“ hat sich das ehrgeizige Projekt vorgenommen. Auf einer „Dialogkonferenz“, die der Verein gemeinsam mit dem bundesweiten Kooperationspartner, dem „samo.fa“-Projekt zur Stärkung von Migrantenorganisationen am 11.November in Weimar veranstaltet hat, verkündete Ayman Qasarwa, der auch Vorsitzender des Weimarer Ausländerbeirats ist, man wolle damit im Januar starten.

Vor einem Jahr hatte man über eine unabhängige Beratungsstelle erstmals diskutiert. Jetzt war die – Corona-bedingt kleinere – Diskussionsrunde sich einig, Nägel mit Köpfen zu machen. Bürgermeister Ralf Kirsten, zu dessen Ressort unter anderem Ausländerbehörde und Ausländerbeauftragte gehören, berichtete aus seinem persönlichen Umfeld: Er habe den Eindruck, dass Rassismus wieder zunehme oder jedenfalls öfter ungeniert gezeigt werde. Ulrike Schwabe, Ausländerbeauftragte der Stadt Weimar, die bereits zur Diskussionsrunde im letzten Jahr gehört hatte, berichtete von Schwierigkeiten, solche subjektiven Eindrücke statistisch zu belegen, was für politische Entscheidungen oft gefordert werde. Viele Stellen arbeiten nebeneinander und dokumentieren unterschiedlich die Anfragen und Beschwerden, die sie erreichen. Hier eine Vernetzung und eine solidere Dokumentation zu erreichen, könnte auch eine Aufgabe der zu schaffenden Beschwerdestelle sein.

Seit 2006 gilt in Deutschland – in Umsetzung von Richtlinien der Europäischen Union – als  Antidiskriminierungsvorschrift das „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“. Mehr noch als die Diskriminierung von Ausländern oder Deutschen mit Migrationshintergrund beschäftigen die seitdem eingerichteten Antidiskriminierungsstellen die Beschwerden von Behinderten oder Frauen. So war ein Schwerpunkt der Diskussion im Weimarer Kulturzentrum „mon ami“ auch, ob die einzurichtende Beratungsstelle sich der ganzen Bandbreite von Diskriminierungen oder speziell des Rassismus‘ annehmen soll. Und – da die Stelle anfangs nur ehrenamtlich arbeiten wird: ob sie sich überhaupt den Diskriminierung ganzer Breite annehmen könnte. Solche Details sollen in den nächsten Wochen noch geklärt werden. Konsens war, dass man mit einer Stelle, die jedenfalls der Bekämpfung von fremdenfeindlichen, rassistischen Diskriminierungen sich widmet, beginnen will.

Kontakt: guenter.platzdasch@kulturbruecke-pal-th.de

Die lokale Dialogkonferenz fand am 11.November in Weimar statt. Fotografin: Sandra Jörges

„Kinoabende für alle“ und mehr in Weimar

By | Ein Sommer der Lebensfreude, Weimar | No Comments

Vom 20. Juli bis 01. August 2020 finden Aktivitäten in den Bereichen Sport und Digitales in Weimar statt. Wie können Kinder ein Lernprogramm selbst digital „bauen“? Das ist die Leitfrage hinter der Sommeraktivitäten von samo.faPlus Weimar. Digitales Lernen und Informieren und sich Informieren: wie geht es? Neben diesem Online-Workshop gibt es Sport für Kinder mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Dies ist eine gute Gelegenheit, u.a. auch Wirkungen von Rassismus und Diskriminierung anzusprechen und dazu künstlerische Aktionen zu machen.

Außerdem eröffnet  samo.faPlus Weimar die Sommer-Kinoabende. Kinoabende für Alle ermöglicht eine Begegnung von Einwohner*innen und Bürger*innen Weimars und fördert den kulturellen Austausch untereinander. Drei Kinoabende sind geplant. „Mit großem Selbstbewusstsein muss vermittelt werden, dass Migrant*innenorganisationen nicht nur helfende Strukturen sind, sondern gesellschaftspolitische Akteur*innen, denen soziale Werte wichtig sind und immer schon wichtig waren”, so Khaled Arfeh, Weimarer samo.fa Koordinator.

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