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Stralsund

Ehrenamtliche des Stralsunder samo.fa-Standortes Tutmonde werden für ihr Engagement geehrt

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Am 02.08.2022 wurden die Ehrenamtlichen des Stralsunder samo.fa-Standortes Tutmonde gemeinsam mit anderen jungen Ehrenamtlichen von DaMigra e.V. und MIGRANET-MV in das Landesparlament von Mecklenburg-Vorpommern eingeladen. Dort wurden sie für ihr Engagement geehrt. Die Auszeichnungen an die rund 20 Ehrenamtlichen überreichte die Intergrationsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern Jana Michael.
Sie betonte ihre Dankbarkeit für all die Zeit und Mühe, die die Jugendlichen in den vergangenen Jahren und Monaten aufgewendet haben, um dort zu helfen, wo Hilfe dringend nötig war. Unter anderem stellte die Integrationsbeauftragte auch die Ehrenamtskarte vor, die die Vereine und Organisationen für ihre kontinuierlich engagierten Mitglieder beantragen können.
Im Anschluss an den Austausch ging es noch ins Schloss Schwerin für eine Führung durch den Landtag.

Glückwunsch zum Bundesverdienstkreuz!

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Foto: Alex Serdyuk

Jana Michael, unsere Kooperationspartnerin und Gründerin des Tutmonde e.V. in Stralsund, ist am 3. Dezember 2021 im Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Unter dem Motto “Engagement in der Einwanderungsgesellschaft” würdigte er im Vorfeld des Internationalen Tages des Ehrenamtes ihren herausragenden Einsatz für das Zusammenleben in Deutschland und die Völkerverständigung.

Jana Michael setzt sich seit über 15 Jahren unermüdlich für die Belange von Menschen mit Migrationsgeschichte ein, vor allem für Frauen und Kinder. Als Gründungsmitglied des Vereins Tutmonde e.V. leistet sie nicht nur praktische Hilfe in Stralsund, sondern setzt sich auch dafür ein, dass Kommunen für globale entwicklungspolitische Ziele aktiv werden. Als Gründungsmitglied und Sprecherin von „Migranet-MV“ steht Jana Michael inzwischen einem Netzwerk von rund sechzig Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern vor. Seminare, Workshops und Fortbildungen prägen ihre Arbeit, darunter Ausstellungen und Veranstaltungen zum antimuslimischen Rassismus und zum Antisemitismus. Während der Corona-Pandemie nähte Jana Michael mit Vereinsmitgliedern Masken für Geflüchtete in den Gemeinschaftsunterkünften, denn die praktische Hilfe für Menschen in Not ist für sie das Wichtigste.

Jana Michael wirkte außerdem am Integrationskonzept von Mecklenburg-Vorpommern und am Bildungskonzept für bis zu 10-jährige Kinder mit. Aktuell arbeitet sie mit mehreren Partnern an der Studie „Lagebild Rassismus in Mecklenburg-Vorpommern“.

Im Video berichtet sie über den Begriff “Ehrenamt” bei migrantischen Organisationen:

Erfrischend! Sommerprogramm in Stralsund

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Erfrischend sind der Wind und diese kilometerlangen, feinsandigen Ostseestrände im Norden. Wind, Wasser, Weite und neues Wissen, das bietet Rügen. Für Tutmonde e.V. Grund genug einen  barrierefreien Tagesausflug für Geflüchtete in Kooperation mit einer Gemeinschaftsunterkunft  anzubieten. Am 01.07.2020 waren Kinder mit ihren Eltern auf der Insel Rügen am Baumwipfelpfad Prora und am Ostseebad Binz.

Viele geflüchtete Familien in den Gemeinschaftsunterkünften sind durch die Corona-Pandemie stark an ihre Unterkunft gebunden. Mit dem Angebot eines Tagesausfluges wurde geflüchteten Menschen die Gelegenheit gegeben, ihre neue Heimat aus einer anderen Perspektive, und zwar barrierefreier zu entdecken, kennenzulernen und zu erfahren. Der Baumwipfelpfad auf Rügen mit knapp 6% Steigung eignet er sich sowohl für Kinderwägen als auch für Rollstuhlfahrer*innen. Neben einer grandiosen Aussicht wurde entlang des Baumwipfelpfads für Kinder und Erwachsene viel Wissenswertes über Flora und Fauna der hiesigen Gegend vermittelt. Die unmittelbare Nähe zur Natur und seinen Bewohner*innen in ungeahnten Höhen war und ist ein Erlebnis.

Wieder zurück auf der Erde ging die Kleingruppe weiter zum Ostseebad Binz, das sich auch durch geeignete Strandzugänge für Rollstuhlfahrer*innen auszeichnet. Auch hier konnten mehrere Orte nebst langer Seebrücke gut für Menschen mit Beeinträchtigungen besucht werden. Justyna Geier und Martina Becka, samo.fa Koordinatorinnen begleiteten den Tagesausflug.

Stralsund: Hausaufgabenhilfe in der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Dänholm wird sehr gut angenommen 

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Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Testphase führt samo.faPlus Stralsund seit Ende März 2020 in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) auf dem Dänholm Hausaufgabenhilfe durch.

Laut GU-Leitung Birgit Mielke wird die Hausaufgabenunterstützung sehr gut angenommen. Mehrere Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren werden abwechselnd in Deutsch und Mathematik unterrichtet. Für das Personal der GU bedeutet das Angebot von samo.faPlus Stralsund (Tutmonde e.V.) eine große Hilfestellung für Kinder und Jugendliche, die in Corona-Zeiten keinen regulären Unterricht bekommen. Tutmonde e.V. hat für ein nachhaltiges Unterstützungsangebot gesorgt,  stellt deshalb der Gemeinschaftsunterkunft einen Laptop zur Verfügung, um auch die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen bei der Unterstützung nicht zu kurz kommen zu lassen. Nach festgelegtem Stundenplan unterrichten fünf syrische und deutsche Frauen die Schüler*innen.  Ein Mädchen aus dem Irak, das z.B. gerade erst in der Gemeinschaftsunterkunft angekommen war und einen ersten Deutschkurs angefangen hatte, konnte so z.B. ihre ersten Deutschkenntnisse erweitern. Ein anderes Kind aus der 5. Klasse konnte seine mathematischen Fähigkeiten vertiefen. Seit Mitte Mai gehen die Kinder wieder einen Tag  pro Woche zur Schule. Der Unterstützungsunterricht wurde zwar reduziert, wird jedoch weiterhin angeboten und steht nach wie vor allen zur Verfügung.

 

 

Stralsund: Wir denken an die, an die sonst keiner denkt. Masken von Geflüchteten für Geflüchtete.

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Wir hatten bereits über die erfolgreiche Aktion (verlinkt) unseres lokalen samo.faPlus-Partners Tutmonde e.V in Stralsund berichtet: Um auf die Situation von Menschen mit Fluchtgeschichte und insbesondere auf Asylsuchende in den Gemeinschaftsunterkünften des Landes in Corona-Krisenzeiten aufmerksam zu machen hatten die Kolleginnen von Tutmonde e.V. an alle Vertreter*innen demokratischer Parteien 36 Stoffmasken verteilt.

Nachdem die Ausbreitung des Corona-Virus in einer Erstaufnahmestelle bekannt geworden war, nähten die Aktiven weiter: Für Geflüchtete. Mittlerweile gibt es Anfragen von anderen Aufnahmestellen und sogar von einem Hospiz. 800 selbstgenähte Masken wurden bereits an Personen in besonderen Risikolagen vergeben. Auch die Ostsee-Zeitung berichtet darüber.  Zu lesen ist dort auch von den anderen Aktivitäten von Tutmonde e.V., z.B. der Hausaufgabenhilfe über Skype.

Die Ostsee-Zeitung vom 15. April 2020

Tutmonde e.V. aus Stralsund organisiert Unterstützungsunterricht über Skype für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften

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Am Montag, den 30. März 2020, begann die Testphase des Nachhilfeunterrichts per Skype mit Schüler*innen der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Dänholm, einer vorgelagerten Halbinsel von Stralsund. Tutmonde e.V. hat der Gemeinschaftsunterkunft einen Laptop bereitgestellt, sodass der Unterricht per Skype auch visuell besser gewährleistet ist. Nach einem festgelegten Stundenplan werden Kinder in den Grundschulklassen in Deutsch und Mathe mehrmals in der Woche unterrichtet. Hierbei wird Tutmonde e.V. von Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt, die den Kindern bei der Bewältigung ihrer Schulaufgaben, die ihnen wöchentlich per Mail von ihren Lehrer*innen zugesandt werden, helfen. Bislang ist der Nachhilfeunterricht bis zum 20. April 2020 geplant. Wie es danach weitergeht, wird die Landesregierung in Absprache mit dem Bund entscheiden.

Tutmonde e.V. aus Stralsund übergibt den Landtagsabgeordneten in Schwerin Stoffmasken

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Am Mittwoch 1. April 2020 traf sich der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern planmäßig zu einer Sitzung in Schwerin, um einen beispiellosen Nachtragshaushalt zu beschließen, der die Folgen von Corona abmildern soll. Um auf die Situation von Menschen mit Fluchtgeschichte und insbesondere auf Asylsuchende in den Gemeinschaftsunterkünften des Landes in Corona-Krisenzeiten aufmerksam zu machen, übergab Tutmonde e.V., als Projektträger von samo.faplus Stralsund, an alle Vertreter*innen demokratischer Parteien 36 Stoffmasken. Die Stoffmasken wurden in einer konzertierten Aktion von Ehrenamtlichen und Freiwilligen in Stralsund gemeinsam genäht – natürlich in Corona-Zeiten und in häuslicher Umgebung.

Mit dieser Aktion möchte Tutmonde e.V. den Landtagsabgeordneten die Corona-Botschaftzur kritischen Lage und zur Notwendigkeit der Unterstützung der Menschen, die in den Gemeinschaftsunterkünften (GU) untergebracht ist, überbringen.

In der Gemeinschaftsunterkunft auf Dänholm werden alle Bewohner*innen und Mitarbeitende ab dem 14.04.2020 dazu verpflichtet, eine Stoffmaske zu tragen. Jedoch wurden keine Mundschutzmasken zur Verfügung gestellt. Um die Engpässe zu vermeiden, will Tutmonde e.V. die Asylsuchenden aus der Gemeinschaftsunterkunft Dänholm mit den selbst genähten Stoffmasken versorgen.

Die Aktion wurde sehr positiv aufgenommen. Viele kontaktieren samo.faplus Stralsund, weil sie mitnähen wollen, viele, weil sie auch für andere Gemeinschaftsunterkünftes Unterstützung in Form von selbst genähten Stoffmasken benötigen. Die Info über die Aktion wurde nach außen getragen. Nun melden sich täglich Menschen bei Tutmonde e.V., die Stoffpakete spenden wollen. BL

Das Foto zeigt Nadine Julitz, Abgeordnete der SPD, wie sie stellvertretend für ihre Fraktion die Stoffmasken entgegennimmt.

Wieder Angriffe gegen Aktive in der Flüchtlingsarbeit: Wir lassen uns nicht einschüchtern!

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 Zahlreiche Menschen engagieren sich seit Jahren in der Arbeit mit Geflüchteten vor Ort, unter ihnen viele mit eigener Einwanderungsgeschichte. Dies gilt besonders für das Vorhaben „Stärkung der Aktiven aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit“ (samo.fa), das seit 2016 – gefördert von der Bundesregierung – an 34 Orten in Deutschland läuft. Auch in Stralsund, dort ist Tutmonde e.V. lokaler Partner.

Aus Stralsund erreichte uns am 23. Januar 2020 die Nachricht, dass das Gemeinschaftsbüro von Tutmonde und zwei weiteren Organisationen mehrere Stunden von drei Männern aus offensichtlich rechtsradikalen Motiven belagert und anschließend unsere Koordinatorin von samo.fa auf ihrem Weg zum Auto bedrängt und verletzt worden ist. Eine Kollegin wurde zudem auf dem Weg in die Innenstadt auf ihrem Fahrrad angegriffen und erlitt Verletzungen. Die Kriminalpolizei und andere einschlägige Dienststellen wurden sofort eingeschaltet.

Am 31. Januar 2020, sind in Dortmund Vertreter*innen aus allen Standorten von samo.fa versammelt. Wir stellen gemeinsam fest:

Der Vorfall in Stralsund reiht sich in immer mehr Erfahrungen ein, dass – neben Menschen mit Fluchtgeschichte, die angegriffen und diskriminiert werden – immer stärker auch jene Menschen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren und zu ihnen stehen, unter massiven Druck geraten. Das gesellschaftliche Klima hat sich deutlich verschlechtert. Obwohl die Sensibilisierung gegenüber rechtsradikaler Gewalt nach dem Anschlag auf die Synagoge und die Morde in Halle gestiegen zu sein scheint, sind Schutz und Solidarität mit den Menschen mit Fluchtgeschichte, die mit uns leben, nicht ausreichend.

Selbstverständlich sind wir mit unseren Freund*innen in Stralsund solidarisch; das heißt: Wir werden Angriffe und Einschüchterungen und deren gesellschaftliche Folgen bei uns vor Ort zu einem Dauerthema machen, jede*r von uns. Wir werden uns an die Bürgermeister*innen unserer Städte wenden und mit ihnen klären, wie Anerkennung, Schutz und Solidarität verstärkt werden können. Wir wenden uns an die Politiker*innen auf der lokalen, auf der Landes- und Bundesebene mit dem dringenden Appell, die zunehmenden Anfeindungen, die Übergriffe und Einschüchterungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern sich ihnen klar und eindeutig entgegenzustellen.

Die Koordinator*innen des samo.fa-Projekts:

moveGLOBAL e.V., Berlin; BINeMO e.V., Bielefeld; IFAK e.V., Bochum; Haus der Kulturen Braunschweig e.V. ; VMDO e.V., Dortmund;  Afropa e.V. , Dresden; Verbund Netzwerk Düsseldorfer Migrantenorganisationen e.V. ; Landesverband der Sinti und Roma RomnoKher Thüringen e.V., Erfurt; FAIRburg e.V., Freiburg; Interkulturelles Forum Fulda e.V. ; Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen e.V. ; Amandla e.V., Güstrow; Verband der Migrantenorganisationen Halle (VeMO) e.V. ; MiSO-Netzwerk Hannover e.V. ;  Netzwerk der Kulturen Heilbronn e.V. ; Brücke der Kulturen Hildesheim e.V. ; Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein e.V., Kiel; Solibund e.V., Köln; MEPa e.V., Leipzig und Potsdam;  Interkulturelle Begegnungsstätte e.V. Haus der Kulturen, Lübeck;  Radio für Migration und Hilfen e.V., Mönchengladbach;  MORGEN e.V., München;  Afrika Kooperative e.V., Münster; Raum der Kulturen Neuss e.V. ; MOiN e.V., Nürnberg;  Bildungszentrum in Migrantenhand e. V., Reutlingen;  Haus Afrika e.V., Saarbrücken; Tutmonde e.V, Stralsund; Forum der Kulturen Stuttgart e.V. ; Kulturbrücke Palästina Thüringen e.V., Weimar; Wittener Institut für Interkulturelle Kompetenz e.V.

Rassismus in Stralsund kein Thema?!

By | Alle Beiträge, Gegen Alltagsrassismus, Stralsund | No Comments

Stralsund im Landkreis Vorpommern-Rügen: Von 60.000 Einwohner haben knappe 4.000 keinen deutschen Pass, die Stadt zählt 223 „Flüchtlinge“, 190 „Asylbewerber“ und 244 „abgelehnte Asylbewerber“.

Vergleichsweise wenige Bürger*innen mit Migrations- und Fluchtbiografie, denen dafür umso mehr Feindlichkeit entgegenkommt, sagt Jana Michael vom samo.fa-Projektpartner Tutmonde e.V.. „Wir sehen eine immer deutlichere gesellschaftliche Veränderung“, sagt die Vorständin des 2006 gegründeten Vereins mit Mitgliedern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern. „Auch jenseits von Äußerungen rechtspopulistischer Parteien begegnen uns im Alltag heute öfter offener Rassismus und Antisemitismus.“

Eine gesellschaftliche Stimmung, der Stadt und Landkreis nicht angemessen begegnen, finden die samo.fa Aktiven der Migrantenorganisation. „Es gibt keine einzige Beschwerdestelle für rassistische und diskriminierende Vorfälle: Nicht in Stralsund, nicht im Landkreis, nicht auf Landesebene“, sagt Simon. „Dabei ist es dringend notwendig, weil Probleme so offiziell unsichtbar bleiben und gar nicht erst nach Lösungen gesucht wird.“ Tutmonde e.V. setzt sich seit Jahren für eine solche Antidiskriminierungsstelle im Landkreis ein – ohne Erfolg.

Unsichtbare Probleme für Behörden, alltägliche für Betroffene. „Frauen mit Kopftuch werden auf der Straße bespuckt und angepöbelt, Menschen mit sichtbarer familiärer Migrationsgeschichte in Restaurants und im Einzelhandel unfreundlich oder nicht bedient“, erzählt Jana Michael. „Seit 2015 hat sich vor allem der antimuslimische Rassismus verstärkt.“ Das sei auch in Bildungseinrichtungen der Stadt und des Kreises spürbar. Die Geflüchteten und Migrant*innen, die Tutmonde und die samo.fa-Angebote nutzen, berichten regelmäßig von Ausgrenzungserfahrungen. „In einer Kita berichteten Kinder Zuhause, sie würden bestraft, weil sie die deutsche Sprache nicht gut genug verstanden“, sagt Michael, die sich in diesem Fall an die Polizei gewandt hat. Allerdings auch ohne Ergebnis. „Aussagen von geflüchteten Kindergartenkindern gegen Aussagen vom Personal, das war nicht auflösbar“, sagt Michael. „Ohne eine Dokumentation solcher Vorkommnisse, die hier eben keine Einzelfälle sind, bleibt die Dimension von Rassismus vor Ort unsichtbar.“ In den politischen Gremien sei das Thema allenfalls eine Randnotiz oder nicht einmal das. „Migrantinnen und Migranten haben hier wenig Zugang zu Politik und Verwaltung, um das Thema einzubringen“, sagt Jana Michael. „Es ist ein unbequemes Thema, das systematisch totgeschwiegen werden soll.“

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